Energiepreise, Mietkosten, Sanierungsbedarf – und ein Neubau

Uni Münster muss sparen - so trifft es die Katholische Theologie

Anzeige

Energiepreise, Mietkosten, Sanierungsbedarf – die Universität Münster muss sparen. Kirche+Leben hat nachgefragt, was das für die Katholisch-Theologische Fakultät und ihren wichtigsten Neubau, den Campus der Religionen, bedeutet.

Von einem „strukturellen Defizit“ von 15 Millionen Euro im Jahr spricht Matthias Schwarte, Kanzler der Universität Münster. Darum verordnet sich eine der größten deutschen Hochschulen ein Sparprogramm, das alle Fachbereiche betrifft.

Zehn Millionen Euro will der Kanzler im Etat 2024 einsparen; diese Summe bestätigt auf Kirche+Leben-Anfrage Kathrin Kottke, stellvertretende Uni-Sprecherin. Die verbleibenden fünf Millionen Euro will Schwarte den Rücklagen entnehmen. Mehr nicht, um sie nicht in kürzester Zeit aufzubrauchen.

Uni Münster: Ausgaben müssen dauerhaft sinken

Für das Defizit sorgen unter anderem die in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Energiekosten, zumal staatliche Hilfen wie die Energiepreisbremse ausgelaufen sind. Ferner Kosten für die – nicht zuletzt energetische – Sanierung älterer Gebäude, deren Betrieb ohnehin teuer ist. Und die Anmietung zusätzlicher Räume für neu eingerichtete oder stark nachgefragte Studiengänge.

„Für die Fachbereiche und zentralen Einheiten erfolgt eine pauschale Kürzung der Etats durch die Einführung einer Betriebskostenpauschale“, erläutert der Kanzler gegenüber der Uni-Pressestelle. Die Pauschale soll in den Folgejahren schrittweise auf null sinken. Das klappt nach Schwartes Worten aber nur, „wenn wir dauerhaft unsere laufenden Betriebs- und Personalausgaben absenken“.

Drei bis fünf Prozent Kürzungen

Er geht laut Pressestelle davon aus, dass „alle Fachbereiche, die Zentralverwaltung und die zentralen Betriebseinheiten jeweils etwa drei bis fünf Prozent ihres Etats einsparen müssen“. Details werde er den Zuständigen in den kommenden Wochen vorstellen.

Auch an der Katholisch-Theologischen Fakultät. Auf Kirche+Leben-Anfrage sagt Simone Bomholt, Leiterin der Geschäftsführung der Fakultät, sie kenne noch keine Details.

Der Campus der Religionen

Keine Folgen haben die Sparpläne für den Campus der Religionen westlich von Münsters Innenstadt – dort war im November Richtfest. „Bestehende Projekte sind nicht betroffen“, sagt Bomholt.

Auf den Campus werden die katholische, die evangelische und die islamische Fakultät ziehen und bisherige, sanierungsbedürftige Standorte verlassen. Die Fakultäts-Geschäftsführerin rechnet derzeit mit einer Übergabe des Neubaus im Lauf des Jahres 2025.

Anzeige