Erzbischof Gallagher kritisiert eingeschlagene Richtung der Kirche

Vatikan-Außenminister besorgt über Entwicklung der Kirche in Deutschland

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Vatikan-Außenminister, Erzbischof Paul Gallagher, zeigt sich sehr besorgt über die Entwicklung der katholischen Kirche in Deutschland. Froh ist Gallagher seinerseits über die intensiven Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland. Da spiele es auch keine Rolle, dass Bundeskanzler Olaf Scholz aus der Kirche ausgetreten sei.  

Die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Deutschland haben sich nach Aussage des vatikanischen Außenministers, Erzbischof Paul Gallagher, in den vergangenen Jahren weiter intensiviert. „Ich bin sehr froh darüber, wie sich das Verhältnis zu Deutschland in den letzten Jahren entwickelt hat“, sagte der englische Kurienerzbischof im Interview des Podcast „Himmelklar“.

Gallagher ist seit 2014 Außenbeauftragter und damit zuständig für die Beziehungen zu den Staaten. Dass der neue Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aus der Kirche ausgetreten sei, spiele für die Diplomatie keine Rolle. „Was uns im Vatikan viel wichtiger ist, ist Professionalität“, betonte Gallagher. Auch gebe es einen guten und flüssigen Austausch mit dem deutschen Botschafter beim Vatikan.

Schlechte Beziehung zur Kirche in Deutschland

Schlechter sei es dagegen um die Beziehung zur katholischen Kirche in Deutschland bestellt. „Wir sind gerade sehr besorgt bei der Richtung, die die Kirche in Deutschland im Moment einzuschlagen scheint.“ Das habe auch einen Einfluss darauf, „wie der deutsche Staat den Heiligen Stuhl und die katholische Kirche sieht – und umgekehrt, wie wir Deutschland und auch die deutsche Kirche sehen“.

Die Tatsache, dass die Kirche in Deutschland eine besonders reiche katholische Ortskirche sei, habe eher keinen Einfluss auf die diplomatische Arbeit des Vatikan. Dies sei eher eine Frage für die Kirche selbst: „Ob dieses System, das sich mit der Zeit entwickelt hat und beachtliche Ressourcen mit sich bringt, Kirche wirklich so dienlich gewesen ist.“

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