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Nach der römischen Erklärung zum Synodalen Weg ruft die katholische Reformbewegung „Maria 2.0“ die deutschen Bischöfe auf, den Reformprozess gegen Kritik zu verteidigen. Die Bischöfe müssten sich entscheiden, ob sie hierzulande eine lebendige Kirche wollten, oder ob sie lieber eine tote Institution anführen möchten, sagte Maria Mesrian von „Maria 2.0“ im Deutschlandfunk.
Bisher hat Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Bischofskonferenz und Präsident des Synodalen Wegs, gemeinsam mit der Co-Präsidentin Irme Stetter-Karp die nicht namentlich gekennzeichnete Kritik aus Rom zurückgewiesen. Ähnlich äußerte sich Weihbischof Rolf Lohmann aus Xanten im Bistum Münster.
Die Bischöfe sollten die Konfrontation mit dem Vatikan nicht fürchten, so Mesrian. Es sei von vornherein klar gewesen, dass der angestoßene Reformprozess von Rom blockiert werden würde.
Sternberg: Solche Querschläger gibt es in jedem Sommerloch
Der frühere Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, sieht in dem Schreiben ein Signal dafür, dass „offensichtlich doch eine große Nervosität in Rom über den Erfolg dieses Synodalen Weges herrscht, der so vielleicht nicht absehbar war“. Ähnliche „Querschläger“ aus der Kurie habe es in jedem Sommerloch seit 2020 gegeben, sagte der Münsteraner im Kölner „Domradio“.
Sternberg zufolge verpuffen die Zeilen aus Rom: „Was da steht, ist alles selbstverständlich.“ Es habe nie jemand behauptet, der Synodale Weg wolle Lehrsätze verändern oder aufstellen, die die Gesamtkirche betreffen. Es habe auch nie jemand bezweifelt, dass Beschlüsse in Rom „zu einer Bestätigung vorgelegt werden“ müssten.
Voderholzer: Bestehende Glaubenslehre muss Basis sein
Dankbar für die römische Erklärung äußert sich der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer. Nun müsse man „endlich an der Seite des Papstes den synodalen Weg gehen, und das bedeutet: Hören, Reden, Beraten und Beten auf der Basis der katholischen Glaubenslehre und nicht mit dem Ziel, sie zu verändern“, sagte Voderholzer der Zeitung „Tagespost“.
Nach Ansicht des Bischofs sei Franziskus von Beginn an skeptisch gegenüber dem deutschen „sogenannten Synodalen Weg“ gewesen. Zugleich hätten hohe Vertreter der Kurie mehrmals gemahnt. All diese Signale seien von den Verantwortlichen jedoch „entweder ignoriert, weginterpretiert oder in ihr Gegenteil umgedeutet“ worden, meint Voderholzer.