Ex-ZdK-Präsident: Reformprozess sehr viel erfolgreicher, als ich gedacht hatte

Sternberg: Vatikan-Kritik am Synodalen Weg läuft ins Leere

  • Drei Jahre nach Beginn des Synodalen Wegs zieht der frühere Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, eine positive Bilanz.
  • "Der Prozess läuft sehr viel erfolgreicher, als ich das gedacht hatte", sagte der Münsteraner.
  • Kritik des Vatikans am Projekt sieht er gelassen.

Anzeige

Drei Jahre nach Beginn des Synodalen Wegs, des katholischen Reformprozesses in Deutschland, zieht der frühere Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, eine positive Bilanz. "Der Prozess läuft sehr viel erfolgreicher, als ich das gedacht hatte", sagte der Theologe aus Münster im Kölner "Domradio".

Kritik des Vatikans am Projekt sieht er gelassen: "Ich glaube, es zeigt sich, dass es richtig war, keine synodale Form zu verwenden." Da eine Synode kirchenrechtlich definiert ist, hätte es dann die Möglichkeit gegeben, "so etwas zu verbieten".

Warum der Reformprozess "frei operieren" kann

Sternberg war bis 2021 Präsident des ZdK, des höchsten repräsentativen Gremiums der katholischen Laien in Deutschland, und als solcher Mit-Initiator des Synodalen Wegs. Bei dem Reformprozess beraten deutsche Bischöfe, Laien, Priester und Ordensleute über die Zukunft der katholischen Kirche. Kürzlich hatten zwei wichtige Kurienkardinäle Kritik am Projekt geäußert.

Der Synodale Weg sei kirchenrechtlich ein unverbindlicher Gesprächsprozess, so Sternberg. "Aber nur mit einem solchen Nullum kann man dann tatsächlich auch frei operieren. Da laufen dann selbst vorgefertigte kritische Einwände, die da in Rom vorgebracht worden sind, ins Leere."

"Themen des Synodalen Wegs weltweit diskutiert"

Der frühere ZdK-Präsident räumte ein, Fragen der Priesterweihe von Frauen oder nach dem Ende des priesterlichen Pflichtzölibats könnten nicht in Deutschland entschieden werden. Es brauche jedoch Prozesse, um Themen diskussionsfähig zu machen: "Erst durch Druck entsteht eine wirkliche Veränderung." Einige Themen des Synodalen Wegs würden inzwischen international diskutiert.

Anzeige