Erster Neujahrsempfang des oldenburgischen Regionalbischofs nach Amtsantritt

Weihbischof Theising: Kirche setzt sich weiter in der Gesellschaft ein

Wilfried Theising, Regionalbischof für den niedersächsischen Teil des Bistums Münster, hatte zum ersten Neujahrsempfang eingeladen. Er sagte zu, angesichts vieler neuer Menschen in der Region stelle die Kirche sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung.

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Weihbischof Wilfried Theising hat dazu gemahnt, Menschen offen aufzunehmen, die im Oldenburger Land eine neue Heimat suchen. Bei seinem ersten Neujahrsempfang als Bischöflicher Offizial in Vechta sagte Theising, es sei wichtig, dass diese Menschen in gerechter Arbeit lebten, gerecht bezahlt würden und gute Wohnungen fänden. Sein Appell gelte der ganzen Gesellschaft, das zu verwirklichen. Die Kirche stehe diesem Bemühen ausdrücklich zur Seite und wolle dabei mitwirken.

Der Regionalbischof für den niedersächsischen Teil des Bistums Münster nannte als Grund für den Zuzug die gute wirtschaftliche Lage im Oldenburger Land; gerade junge Familien wollten deshalb hier ihr Leben aufbauen. Ihnen wolle die Kirche mit einer Stärkung ihrer Kindergärten entgegenkommen.

 

Kirche will Eltern in der Erziehung unterstützen

 

Die Kirche wolle dabei den Eltern nicht ihre Erziehung abnehmen, sagte Theising. Dies solle weiter in deren Verantwortung bleiben. Die Kirche wolle sie dabei nur unterstützen. Gleiches gelte für die bischöflichen Schulen in der Region.

Das Oldenburger Land sei vor allem im Süden stark von der Landwirtschaft geprägt, sagte der Weihbischof weiter. Diese stehe vor einem Wandel, denn manches komme dort an seine Grenzen. „Wir können nicht einfach alles auf der Erde verbrauchen“, betonte Theising, der selbst auf einem Bauernhof aufgewachsen ist. „Wir müssen auch an die kommenden Generationen denken.“ Diesen Wandel in der Landwirtschaft müsse man „positiv angehen“ und kritische Entwicklungen „fair behandeln“.

 

„Universität braucht bei neuen Studiengängen regionalen Bezug“

 

Die Universität in Vechta mit 5.500 Studierenden wertete der Weihbischof als ein wichtiges Merkmal der Region. Es sei wichtig, dass die Region „nicht nur über Hühner und Schweine“ wahrgenommen werde. Die Universität müsse sich beim Einführen neuer Studiengänge aber klar sein, wo sie ihren Standort habe. Zu überlegen sei, ob solche Studiengänge nicht eher mit Landwirtschaft zu tun haben sollten als mit anderen, weiter hergeholten Themen. Theising ist in der Deutschen Bischofskonferenz für Hochschulpastoral zuständig.

Theising würdigte die gute Zusammenarbeit zwischen evangelischer und katholischer Kirche im Oldenburger Land. Es liege ihm sehr daran, diese Ökumene weiter zu pflegen. Die Region habe durch die Spanne zwischen einer katholisch geprägten Region im Süden und einer evangelisch geprägten im Norden eine besondere Ausrichtung. „Früher hat man das vielleicht eher als Grenze gedacht und gelebt“, sagte Theising. „Ich bin dankbar, dass wir das heute eher als gemeinsames Anliegen aller Christen verstehen.“

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