Wie die Adventszeit in Mexiko begangen wird

Weihnachten im Ausland: So feiert Bistumsfreiwillige Xenia aus Senden

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Vor fast fünf Monaten begann Xenia Doskal aus Senden ihr Auslandsjahr im Bistum Tula in Mexiko, einem Partnerbistum der Diözese Münster. Die 19-Jährige fühlt sich in Tula wohl. Trotzdem ist die Adventszeit ganz anders als in Deutschland. In dieser Woche übernimmt sie den Instagram-Account von Kirche-und-Leben.de.

Wenn Xenia Doskal gefragt wird, was sie in Mexiko vermisst, dann antwortet sie ziemlich schnell: „Eigentlich gar nichts. Ich fühle mich hier total wohl.“ Seit Ende Juli absolviert sie ihr Auslandsjahr des Programms „weltwärts“ mit dem Bistum Münster als Träger. In wenigen Monaten arbeitete sie sich rund um den Alltag in einem Migrantenhaus und als Deutschlehrerin ein.

In ihrem Kurs bringt sie Einheimischen nicht nur die deutsche Sprache, sondern auch Traditionen und Bräuche aus Deutschland näher. „Vor einer Woche haben wir Glühwein gemacht. So etwas gibt es hier eigentlich gar nicht.“ Das Rezept sei nicht allzu schwer gewesen: „Einfach Rotwein, Orange und etwas Gewürz in einem großen Topf erwärmen.“ Bei den Teilnehmern des Kurses kam der Glühwein offenbar gut an. „In der nächsten Woche wollten sie direkt wieder Glühwein selbst machen.“

Von Advent ist im Migrantenhaus wenig zu spüren

Von adventlicher Stimmung ist wiederum im Migrantenhaus nicht viel zu spüren, meint Doskal. Das Migrantenhaus „El Samaritano“ liegt auf einer Fluchtstrecke in die USA. „Die Menschen sind hauptsächlich froh, wenn sie etwas zu essen bekommen.“ In letzter Zeit sei viel zu tun gewesen. Bis zu 250 Menschen kämen täglich. „Wir bieten auch eine Dusche, etwas Kleidung oder Strom fürs Handy“, so Doskal.

Auch nach der Arbeit ist der Terminkalender voll. Gerade jetzt in der Adventszeit. „Ich habe so viele Einladungen zu Weihnachtsfeiern bekommen. Das kenne ich aus Deutschland gar nicht“, berichtet die 19-Jährige. Generell seien die Menschen in Mexiko viel offener und hilfsbereiter. Das habe aus ihrer Sicht auch einen Grund, meint Xenia Doskal: „Ich glaube, die Menschen sind hier viel minimalistischer und dankbarer. In Deutschland haben wir alles und nehmen bestimmte Dinge einfach als selbstverständlich an.“

Schwierigkeiten mit dem Weihnachtsgebäck

Die Gastfreundschaft sei ein Unterschied, aber auch das Essen: Gerade bei den Süßigkeiten habe sie so ihre Schwierigkeiten. „Außer Plätzchen schmecken mir hier viele Sachen nicht. Schokolade schmeckt hier beispielsweise auch ganz anders.“ Aber ein Getränk, das sie mit Weihnachten verbindet, hat sie dann doch noch für sich gefunden: „Ein Zimtgetränk, praktisch wie eine heiße Schokolade, nur ohne Schokolade und dafür mit Zimt“, schwärmt Doskal.

Das Getränk gibt es zum Beispiel nach den sogenannten Posadas. Bei einer nachgespielten Herbergssuche erinnern die Mexikaner an das Schicksal von Maria und Josef. Mehrmals in der Woche ziehen die Mexikaner dafür durch die Straßen und laufen von Haus zu Haus. Begleitet wird der Brauch von Gebeten und Gesängen der Gemeinde. Die Mexikaner seien deutlich religiöser als in Deutschland, nimmt Doskal wahr.

Vorfreude auf das nächste Jahr

Weihnachten wird Xenia Doskal mit ihrer Gastfamilie feiern. Zum Weihnachtsessen steuert sie den Nachtisch bei. Ein Apfel-Crumble. Aber vermisst sie nicht auch ihre Eltern an der Weihnachtstafel? „Natürlich wäre ich auch gerne bei meinen Eltern. Aber wir haben schon so oft Weihnachten gefeiert, dass ich das jetzt nicht so schlimm finde.“

Xenia Doskal wird stattdessen mit ihren Eltern am Weihnachtsabend telefonieren und sich dann auf das nächste Jahr freuen. „Dann werden mich auch meine Eltern hier in Mexiko besuchen.“

Vom 19. bis 22. Dezember nimmt Xenia Doskal die User von Kirche-und-Leben.de auf dem Instagram-Account „kircheundleben“ mit in ihren Alltag in Mexiko. 

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