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Die 19-jährige Greta Stens absolviert einen Freiwilligendienst im Bistum Tula in Mexiko. Dort arbeitet sie unter anderem in einem Migrantenhaus und hilft Flüchtlingen. Ab Mittwoch wird die Freiwillige Zuschauern des Instagram-Accounts von Kirche-und-Leben.de ihren Alltag zeigen.
Als Greta Stens im letzten Jahr ihren Freunden verkündet hat, dass sie für ein Jahr nach Mexiko gehen wird, hat sie viele besorgte Fragen bekommen. Darunter oft: „Sind da nicht immer so viele Schießereien?“ Die 19-Jährige absolviert einen Freiwilligendienst des Programms „weltwärts“ mit dem Bistum Münster als Träger. Die Freiwillige kommt aus der Pfarrgemeinde St. Marien und St. Josef in Münster und ist seit fast neun Monaten im Bistum Tula in Mexiko. Die Diözese Tula ist ein Partnerbistum des Bistums Münster.
Nach einiger Zeit in Tula de Allende, einer Stadt mit rund 115.000 Einwohnern, rund 80 Kilometer von Mexiko-Stadt entfernt, kann sie ihre Freunde beruhigen. In Mexiko gebe es zwar Konflikte mit Gangs, diese gebe es aber nur in bestimmten Vierteln. Vielmehr gebe es tolle Menschen in dem Land mit einer hohen Gastfreundschaft, so Stens. „Ich werde sehr oft zum Essen eingeladen.“ Sie fühle sich wohl und sei froh über die damalige Entscheidung, nach dem Abitur erstmal einen Freiwilligendienst im Ausland zu absolvieren.
Jeden Sonntag zur Kirche
Für Stens ist es nicht das erste Jahr im Ausland. Bereits in der elften Klasse hatte die 19-Jährige in den Vereinigten Staaten ein Auslandsjahr absolviert. Jetzt in Mexiko lerne sie aber nochmal eine ganz andere Kultur kennen. „Die Menschen gehen hier jeden Sonntag zur Kirche. Die Kirche ist immer voll. Fast jeder Bus hat vorne ein Kreuz hängen.“
Aufgaben für sie gebe es viele. Stens arbeitet in der Kathedrale, in einer Apotheke und dem Migrantenhaus „El Samaritano“. Gerade im Migrantenhaus erlebe sie immer wieder bewegende Geschichten. Das Migrantenhaus liegt auf einer Fluchtstrecke in die USA, erzählt Stens. In dem Haus gebe es eine Essensausgabe, Flüchtende können sich waschen oder ihre Familie anrufen. So habe sie vor kurzer Zeit erlebt, wie ein Junge seine Mutter angerufen und ihr mit einem Lächeln erzählt habe, dass es ihm trotz aller Widrigkeiten zwischen Überfällen von Gangs und Unfällen an einer Zugstrecke entlang der Fluchtroute gut gehe.
Gespräche im Migrantenhaus
„Anfangs hatte ich sehr viel Respekt vor der Aufgabe. Jetzt nehme ich viel mit“, erzählt die Freiwillige. Besonders bewege sie es, wenn Familien mit kleinen Kindern in das Migrantenhaus kämen. In den Gesprächen höre sie oft von den Erlebnissen auf der Fluchtroute. „Oftmals kommen die Menschen mit nichts bei uns an. Die Fluchtroute ich gefährlich, es wird viel geraubt.“
Weitere Aufgaben habe sie in der Kathedrale. Dort seien die Aufgaben ganz unterschiedlich. So unterrichte sie auch in einem Deutschkurs. Außerdem ist sie an einem „Gartenprojekt“ beteiligt. Dort zeigt sie jungen Menschen, wie sie nachhaltig unter anderem Kräuter anpflanzen. „Hier ist es immer sehr trocken, deshalb haben wir auch eine Zisterne gebaut“, erzählt sie.
Erste Zukunftsideen
In rund drei Monaten wird Stens ihren Freiwilligendienst beenden und zurück nach Münster kehren. Erste Ideen, was sie nach dem Freiwilligendienst machen möchte, hat sie bereits. „Vielleicht studiere ich Internationale Beziehungen.“ Freuen wird sie sich aber erstmal auf ihr Fahrrad, die Familie und Schokolade, denn die sei in Mexiko besonders teuer.
Vom 25. April bis zum 1. Mai nimmt Greta Stens die User von Kirche-und-Leben.de auf dem Instagram-Account „kircheundleben“ mit in ihren Alltag. Die Zuschauer werden auch Fragen an Greta Stens stellen können. Nach Ende des Takeovers werden die Storys weiterhin auf dem Account zu sehen sein.