Medizinische Soforthilfe des Klinikums Proselis Recklinghausen

Wie zwei Krankenhäuser Erdbeben-Opfern in der Türkei direkt helfen

  • Das Stiftungsklinikum Proselis in Recklinghausen hat medizinisches Material für die Erdbebenopfer in der Türkei auf den Weg gebracht.
  • Klinikum-Mitarbeiterin Gülizar Özer initiierte die Hilfe.
  • Die Spendensammlungen der Mitarbeitenden des Hospitals gehen weiter.

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Die medizinische Soforthilfe des Stiftungsklinikums Proselis in Recklinghausen hat die Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien erreicht und kommt direkt zu den Erdbebenopfern. Gemeinsam mit der Krankenhaus-Apotheke und dem Krankenhaus-Materiallager des Stiftungsklinikums waren besonders dringend benötigte Materialien zusammengestellt worden. Zielort ist die stark betroffene türkische Großstadt Gaziantep.

„Die Menschen in der Erdbebenregion sind so dankbar für jede Hilfe. Das Entsetzen, das Leid, aber auch die Wut sind riesengroß“, fasst Gülizar Özer die Stimmungslage in der betroffenen Region zusammen.

Solidarität der Krankenhaus-Mitarbeitenden

Die Chirurgisch-Technische Assistentin im Recklinghäuser Prosper-Hospital hat die Hilfsaktion ins Leben gerufen. Sie fand bei den Mitarbeitenden und der Geschäftsführung des Stiftungsklinikums, wozu das Prosper-Hospital und das St.-Elisabeth-Hospital in Herten gehören, sofortige Solidarität und Unterstützung.

Die 33-jährige Gülizar Özer stammt selbst aus Gaziantep. Als Zweijährige kam sie mit ihrer Familie nach Bottrop. Sie hat noch viele Verwandte in der Erdbebenregion. „In unserer Familie gab es zum Glück keine Opfer. Die Stadt ist zerstört. Es fehlt an allem“, sagt sie im Gespräch mit „Kirche-und-Leben.de“.

Rettung eines Kleinkinds nach 5 Tagen

Die Klinik-Mitarbeiterin zeigt Fotos der Zerstörungen, die ihre Verwandten ihr geschickt haben. Darunter ist auch das Bild eines Kleinkindes, das nach fünf Tagen aus den Trümmern gerettet werden konnte. „Das ist ein Wunder und hat uns alle zu Tränen gerührt“, sagt sie.

Zu den Bildern, die sie zeigt, gehört auch ein unzerstörtes Gebäude. „Das Haus gehört einem Bauingenieur. Das Gebäude ist stabil, viele andere Häuser aber sind aus viel Schaumstoff gebaut worden, um auf Kosten der Sicherheit Geld zu sparen.“

Geld für „Aktion Deutschland hilft“

Gülizar Özer ist erleichtert, dass der erste Hilfstransport aus Recklinghausen mit Verbandsmaterialien, Salben, Infusionen und Baby-Nahrung angekommen ist und die Betroffenen erreicht hat. So kann sie direkt ihre Kolleginnen und Kollegen von der geleisteten Unterstützung berichten. 

Die Hilfsbereitschaft im Prosper-Hospital und im St.-Elisabeth-Hospital geht aber weiter: Innerhalb der Belegschaft haben sich Gruppen gebildet, die Spenden für die großen Hilfsorganisationen sammeln. „Angesichts der Opferzahlen und des unfassbaren Leids gibt es ein großes Bedürfnis zu helfen“, sagt Hubert Claves, Sprecher des Hauses. Das Geld gehe an die „Aktion Deutschland hilft“.

Weitere Hilfen geplant

Neben der unmittelbaren Katastrophenhilfe gelte es nun, die mittelfristige Versorgung der Menschen in den betroffenen Gebieten sicherzustellen. Auch hier werde das Stiftungsklinikum Proselis tätig werden.

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