Früherer Sekretär von Papst Benedikt XVI.

Zeitung: Papst legt Gänswein Rückkehr ins Heimatbistum Freiburg nahe

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Der argentinischen Zeitung "La Nacion" zufolge könnte der ehemalige Papst-Sekretär, Erzbischof Georg Gänswein, nach Freiburg zurückkehren. Papst Franziskus habe Gänswein auf Gepflogenheiten früherer Sekretäre hingewiesen. So kehrte auch Stanislaw Dziwisz nach dem Tod Johannes Pauls II. in sein Heimatbistum zurück.

Papst Franziskus hat Erzbischof Georg Gänswein offenbar eine Rückkehr in sein Heimatbistum Freiburg nahegelegt. Wie die argentinische Zeitung "La Nacion" berichtet, hat das Kirchenoberhaupt den früheren Sekretär von Papst Benedikt XVI. darauf hingewiesen, dass dies den Gepflogenheiten entspreche: Mehrere päpstliche Privatsekretäre seien nach dem Tod des Dienstherrn in ihre Heimatdiözesen zurückgekehrt - zuletzt auch Stanislaw Dziwisz nach dem Tod von Johannes Paul II.

Auf jeden Fall habe der Papst entschieden, dass der Erzbischof den Vatikan "in ein paar Monaten" verlassen müsse, so "La Nacion". Er könne wählen, ob er künftig in Italien oder Deutschland leben wolle.

Entscheidung bis Pfingsten?

Gänswein selbst hatte kürzlich bei einem öffentlichen Auftritt gesagt, er hoffe auf eine Entscheidung über seine neue Aufgabe bis Pfingsten. "Ich brauche noch etwas Zeit, um Ihnen eine neue Aufgabe zu geben", habe ihm Franziskus Anfang März gesagt. Medienberichte über eine Stelle als Nuntius in Costa Rica wies Gänswein zurück. "Ich weiß davon nichts", betonte er.

Der 66-Jährige arbeitete fast 20 Jahre für Benedikt XVI. - auch vor und nach dessen Amtszeit als Papst. Seit 2013 diente er gleichzeitig Franziskus als Präfekt des Päpstlichen Hauses. 2020 beurlaubte der Papst Gänswein von diesem Amt, damit er sich ganz Benedikt XVI. widmen könne.

Vernichtung von Dokumenten

Nach dessen Tod am 31. Dezember veröffentlichte Gänswein ein Buch über seine Jahre an dessen Seite mit dem Titel "Nichts als die Wahrheit". Zudem übernahm er die ihm vom verstorbenen Papst zugewiesene Rolle als Testamentsvollstrecker und vernichtete dabei weisungsgemäß die privaten Aufzeichnungen Benedikts.

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