Ehe-, Familien- und Lebensberaterin aus Münster hilft, Ärger zu vermeiden

Zu Weihnachten keine Zeit für alle Verwandten? 5 Tipps gegen Stress

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Gerade für Paare mit weit verstreut lebenden Familien bedeutet Weihnachten oft Stress. Wer nicht die komplette Verwandtschaft abklappern will, muss das gut erklären. Fünf Tipps einer Expertin.

Weil Weihnachten in diesem Jahr auf ein Wochenende fällt, folgen weniger freie Tage aufeinander als in anderen Jahren. Für viele Paare bleibt nicht genug Zeit, um beide Teile der Verwandtschaft zu besuchen. Andrea Beer von der katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Münster gibt fünf Tipps, was Familien tun können.

Tipp 1: Eigene Bedürfnisse klären

Die Vorstellungen der Festtage können unterschiedlich sein: Vielleicht will das Paar nach zwei Corona-Weihnachten möglichst viele Menschen treffen. Vielleicht wünscht es sich am Ende eines von Krisen geprägten Jahrs aber auch Ruhe. In beiden Fällen rät Beer, "sich die Freiheit zu nehmen, erstmal zu überlegen: Was ist uns denn wichtig?" In die Planung können auch ältere Kinder eingebunden werden. Erst wenn die eigenen Bedürfnisse klar sind, sollten die Partner mit dem Rest der Familie sprechen.

Tipp 2: Frühzeitig kommunizieren

"Das Zauberwort ist Reden, Reden, Reden", sagt Beer. Das sollten Paare frühzeitig tun - am besten, ehe die Großtante zum Weihnachtskaffee eingeladen hat. "Abzusagen ist viel schwieriger, als wenn man von vorn herein die eigenen Vorstellungen mitteilt." Und: Wer rechtzeitig kommuniziere, gebe den Familienangehörigen auch genug Zeit, sich auf die Pläne einzustellen.

Tipp 3: Alternativen anbieten

Alternative Besuche vorzuschlagen, kann laut Beer Enttäuschung verhindern. Wer an Weihnachten nicht zur Oma fährt, kann das zum Beispiel an Silvester nachholen. Solche "verspäteten" Besuche sind oft intensiver, weil weniger überfrachtet. "Lieber eine gute Zeit zusammen verbringen, als die Zeit an Weihnachten zu quetschen", sagt die Beraterin. Sie weiß auch von Familien, die große Treffen etwa im Sommer planen. Auch das löse die Erwartung, alle an Weihnachten sehen zu müssen.

Tipp 4: Druck herausnehmen

Wer eine Absage ausspricht, sollte klar machen, dass die Entscheidung zunächst nur für dieses Jahr gilt. "Keiner sollte Angst haben, er sei für alle Ewigkeit aus der Weihnachtsplanung der Familie herausgeflogen," so Beer. Ihrer Beobachtung nach ist Weihnachten in den vergangenen Jahren immer mehr emotional aufgeladen worden. "Als könne man mit der Familie nur an diesen drei Tagen schön feiern und zusammensitzen." Die Expertin rät, Druck herauszunehmen: "Weihnachten muss nicht immer perfekt sein, und es muss auch nicht jedes Jahr gleich sein".

Tipp 5: Flexibel bleiben

Hat ein Partner oder eine Partnerin den eigenen Eltern abgesagt, muss das kein Kontaktverbot an Weihnachten bedeuten. Wer merkt, dass er seine Eltern vermisst, kann zwischendurch ruhig zum Telefon greifen, findet Beer. "Es kann doch auch okay sein, dass man sich mal eine Stunde herauszieht und mit der eigenen Familie telefoniert."

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