Bistum Münster bietet mehrmonatige Ausbildung

Zwölf Männer und Frauen erhalten Zertifikate für den Begräbnisdienst

Zwölf Männer und Frauen aus dem Bistum Münster haben ihre Zertifikate für den Trauer- und Begräbnisdienst erhalten. Zuvor hatten sie sich über mehrere Monate für diesen Dienst ausbilden lassen.

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Zwölf Männer und Frauen aus dem Bistum Münster haben ihre Zertifikate für den Trauer- und Begräbnisdienst erhalten. Sie nahmen die Bescheinigungen aus der Hand von Gudrun Meiwes vom Referat Seelsorge in kritischen Lebenssituationen entgegen. Sie war auch die Kursleiterin, welche die Absolventen über mehrere Monate in der Ausbildung zum Trauer- und Begräbnisdienst in ihren Heimatpfarreien begleitet hatte.

Domkapitular Stefan Sühling fasste bei einer Feierstunde im Gertrudenstift in Rheine den Kern der neuen Aufgabe in einem Satz zusammen: „In der Trauer sprechen Sie von unserer Hoffnung als Christen.“ Diese Hoffnung werden die zwölf Begleiter an Menschen weitergeben, die gerade einen Angehörigen, einen Freund verloren haben, berichtet die bischöfliche Pressestelle Münster.

 

Unterschiedliche Motivation

 

Zuvor hatten die Absolventen zusammen mit Familienangehörigen und ihren Heimatpfarrern einen Gottesdienst gefeiert. Wilhelm Quartier aus Kleve und Karl-Heinz Tenhaef schilderten dabei kurz ihre Motivation für diesen besonderen Dienst: „Mein Weg begann mit einem Nein, dann stand ein dickes Fragezeichen – und daraus ist im Laufe des Kurses ein klares Ja geworden“, beschrieb Quartier seinen inneren Prozess. „Heute gehe ich mit großer Zuversicht, aber auch mit großem Respekt an diese Aufgabe.

Karl-Heinz Tenhaef war bereits zuvor in der Krankenhausseelsorge engagiert. Das Thema Tod war für ihn keineswegs fremd. Angehörigen beizustehen, Tenhaef empfindet dies als einen Akt der Barmherzigkeit. Auch er habe Ehrfurcht vor diesem Dienst, sagte der Gelderner: „Ich möchte Diener für diejenigen sein, die Trauer leben und Trost bedürfen.“

 

Das Interesse am Mitmenschen ist die Basis

 

„Unser aller Ziel ist es, Menschen zu begleiten, ihnen Hoffnung zu geben“, sagt Sühling im Gottesdienst. Er bat die Kursabsolventen, aber auch alle anderen Gottesdienstteilnehmer, sich für ihr Gegenüber zu interessieren – und sich darin ein Beispiel an Jesus zu nehmen: „Auf dem Weg nach Emmaus hört er zu und fragt nach.“

Während ihrer Ausbildungszeit haben sich die Teilnehmenden seit November vergangenen Jahres mit dem eigenen Glauben sowie mit dem kirchlichen Verständnis von Tod und Auferstehen auseinandergesetzt und rechtliche Grundlagen zur Beerdigung gelernt. Auf die Trauergespräche haben sie sich mit Hilfe von Rollenspielen vorbereitet.

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