Mick Michels ist Seelsorger im Beerdigungsdienst und leitet einen Ausbildungskurs

Ehrenamtlicher Beerdigungsleiter bildet nun weitere Kollegen aus

  • In vielen Pfarreien im Bistum Münster leiten inzwischen Ehrenamtliche Beerdigungen, darunter Mick Michels aus Kleve.
  • Heute leitet er einen Kurs, um weitere Beerdigungsleiterinnen und -leiter auszubilden.
  • Er schildert, was er erlebt hat und was er weitergeben will.

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Auch wenn die Kirche in ihrem Leben oft keine große Rolle mehr spielt – in Trauerfällen gehören eine Seelsorgerin oder ein Seelsorger für viele Menschen nach wie vor dazu. Das ist eine Beobachtung, die Mick Michels in den vergangenen sieben Jahren gemacht hat.

Damals wurde der heute 71-Jährige aus Kleve als ehrenamtlicher Seelsorger im Beerdigungsdienst ausgebildet. Regelmäßig führt er seither Gespräche mit Hinterbliebenen, leitet Trauerfeiern und den Abschied von Verstorbenen am Grab. Ehrenamtliche Beerdigungsleiterinnen und -leiter gibt es mittlerweile in vielen Pfarreien. Die Nachfrage ist so groß, dass die katholischen Bildungsforen Duisburg und Kleve in diesem Jahr erstmals eine Ausbildung am Niederrhein anbieten. Michels leitet den Kurs, unterstützt von weiteren Fachreferenten.

„Abschied von der hauptamtlichen Kirche“

„Als ich gefragt wurde, habe ich sehr schnell zugesagt. Der Kurs ist für mich eine Chance, das weiterzugeben, was ich in den vergangenen Jahren sehr positiv erlebt habe.“ Elf Frauen und Männer aus Alpen, Kalkar, Goch, Kleve, Rees-Haldern und Rhede treffen sich nun regelmäßig bis Ende des Jahres, um dann selbst die Beauftragung für die Seelsorge in der Trauerpastoral zu erhalten.

Für Michels ist das ein deutliches Zeichen für einen „Abschied von der hauptamtlichen Kirche“. Der Dienst sei von den Priestern und den Gemeindemitgliedern „von Anfang an akzeptiert“ worden. Authentizität ist für ihn der Schlüssel für seine Gespräche mit Trauernden: „Ich kann an dieser Stelle Positives für die Seele bewirken, ohne hauptamtlich für die Kirche zu arbeiten.“

„Wir sprechen die Sprache der Menschen“

Andere Beerdigungsleiterinenn und -leiter würden ähnliche Erfahrungen machen wie er, so Michels: „Man kennt die Lebensgewohnheiten der Menschen, ihre Sprache, die Örtlichkeiten. Das hilft, mit ihnen auf Augenhöhe zu reden.“ Er treffe oft auf Hinterbliebene, die Halt suchen: „Wenn wir die Sprache dieser Menschen sprechen, dann können wir in ihre Herzen kommen.“

Dann könne in aller Trauer auch die Botschaft von der Auferstehung bei den Menschen ankommen: „Ich selber bin fest überzeugt davon, und diese Überzeugung spürt mein Gegenüber.“ Aus der Gemeinde für die Gemeinde da zu sein, sei ein wichtiger Antrieb für seinen ehrenamtlichen Dienst, erklärt Michels: „Es gibt in jeder Gemeinde viele Talente, wenn diese bereit sind, etwas davon an die anderen Menschen zu verschenken, dann ist das die Zukunft der Kirche.“

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