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Sie gilt als weltweit eines der bedeutendsten Instrumente ihrer Art: Die Orgel in der Marienbasilika in Kevelaer ist erfolgreich saniert worden. Ihr neuer Klang ist bei einem Festjahr zu erleben.
Die größte deutsch-romantische Orgel hat einen neuen Klang. Nach zwei Jahren ist die Sanierung des Instruments in der katholischen Marienbasilika im niederrheinischen Kevelaer abgeschlossen, wie Basilika-Organist Elmar Lehnen am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Ab März wird sie mit einem Orgelfestjahr wieder offiziell in Betrieb genommen.
Das Instrument hat fast 9.000 Pfeifen und zählt nach Angaben von Lehnen zu den bedeutendsten Orgeln der Welt. Es wurde 1905 bis 1907 von dem Orgelbauer Ernst Seifert errichtet und seither mehrfach umgebaut. Damit entstand es in der Epoche der Romantik, in der die Orgelmusik vor allem in Deutschland, Frankreich und England einen ihrer Höhepunkte erlebte.
Kosten: hoher sechsstelliger Bereich
In den vergangenen Monaten wurde die Basilika-Orgel von der Firma Romanus Seifert und Sohn restauriert. Intonateur Marco Ellmer hat laut Lehnen jede Pfeife einmal in der Hand gehabt. Die Kosten könnten noch nicht genau beziffert werden; sie lägen im hohen sechsstelligen Bereich. Die Summe werde zum einen aus Fördermitteln von Bund und Land finanziert. Zum anderen seien mithilfe des Orgelbauvereins Kevelaer Spenden eingeworben worden. „Wir sind alle sehr euphorisch, die Orgel klingt besser als je zuvor“, so Lehnen.
Das Orgelfestjahr beginnt am 8. März. Dann spielt der frühere Basilika-Organist Wolfgang Seifen gemeinsam mit dem Rheinischen Oratorienorchester ein Symphoniekonzert. Auf dem Programm stehen Werke von Theodore Dubois, Wolfgang Seifen sowie Improvisationen. Den Abschluss der Reihe soll am 1. Dezember die Aufführung eines eigens komponierten Magnificats bilden, unter anderem mit dem WDR-Rundfunkchor. Tickets und weitere Informationen gibt es auf www.wallfahrt-kevelaer.de
Kevelaer gilt mit normalerweise rund 800.000 Pilgern jährlich als zweitgrößte katholische Wallfahrtsstätte Deutschlands nach dem bayerischen Altötting. Anziehungspunkt ist das Marienbild „Trösterin der Betrübten“ von 1641, der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648).