Instrument aus dem 16. Jahrhundert stark mitgenommen

So will ein Verein in Borken 350.000 Euro für eine marode Orgel sammeln

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Die Orgel der St.-Johannes-Kirche in Borken soll renoviert werden. Sie ist nach den Angaben des Vorsitzenden des „Fördervereins Propsteimusik“, Sebastian Büscher, nicht mehr bespielbar. Mit Spenden soll die Orgel im Jahr 2026 wieder spielbereit sein.

Die Orgel der St.-Johannes-Kirche in Borken ist renovierungsbedürftig und soll wieder instandgesetzt werden. Denn das Instrument befinde sich in einem beklagenswerten Zustand, berichtet Sebastian Büscher. Er hat es sich mit dem „Förderverein Propsteimusik“ zur Aufgabe gemacht, die historische Orgel aus dem 16. Jahrhundert zu renovieren. Nur noch wenige Register seien spielbereit, jetzt sammele man Spenden, um sie wieder in einen spielbaren Zustand zu versetzen.

Dass die Orgel in einem so schlechten Zustand ist, kann sich Büscher aus mehreren Gründen erklären: „In den letzten Jahrzehnten wurde zwar immer mal wieder an der Orgel rumgewerkelt. Eine Renovierung von Grund auf gab es lange nicht mehr.“ Auch sei das schlichte Alter der Orgel ein Grund für den maroden Zustand und hebt gleichzeitig deren Wert hervor: „Es gibt nur ganz wenig vergleichbare Objekte.“

Büscher: Keyboard hilft aus

In den Gottesdiensten könne nur die zweite, die Ersatzorgel, bedient werden. Und die sei auch nur noch eingeschränkt einsatzbereit. „Bei Hochzeiten oder anderen Veranstaltungen wurde auch schon öfter ein Keyboard mitgebracht.“

Für die Renovierung des Instrumentes brauche man 350.000 Euro. Sebastian Büscher ordnet diese Summe ein: „Schon eine Reinigung einer Orgel kostet zwischen 50.000 bis 60.000 Euro.“

Auch Orgelgespräche geplant

Den Betrag für das von Propst Christoph Rensing und Kantor Thomas König angestoßene Projekt möchte der Förderverein über Spenden erzielen. Sie erhoffen sich eine breite Beteiligung innerhalb der Bevölkerung. Dafür sind unter anderem Orgelgespräche geplant, die im September dieses Jahres beginnen sollen, erklärt der Fördervereinsvorsitzende Büscher.

Für dieses Projekt bekomme der Kirchort tatkräftige Unterstützung. Gemeinsam mit dem Kultur- und Medienmanager Henry C. Brinker, der gebürtig aus Borken stamme und gute Kontakte in die Szene der Musik habe, wolle man interessante, prominente Gesprächsgäste gewinnen, erklärt Büscher. Zudem denkt er an Orgelpartnerschaften, die man beispielsweise als Hochzeitsgeschenk erwerben könne.

Fertigstellung der Orgel bis zum Stadtjubiläum

Wenn die Finanzierung der Orgel in der „Kleinen Kirche“, wie sie in Borken genannt wird, verwirklicht werden könne, sollen die Renovierungsarbeiten im Jahr 2026 zum Borkener Stadtjubiläum abgeschlossen sein. „Die Bauzeit beträgt etwa ein dreiviertel Jahr“, gibt Büscher an.

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