Arme Bevölkerung hofft auf andere Politik

Adveniat zu Lula-Wahl in Brasilien: "Sieg für Demokratie und Weltklima"

  • Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat begrüßt den Wahlsieg von Lula da Silva in Brasilien.
  • Es sei ein „Sieg für die Demokratie, für die Armen, für die Umwelt, für das Weltklima“, so Pater Martin Maier.
  • Die Hoffnungen auf eine andere Politik seien groß, so Adveniat.

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Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat begrüßt den Wahlsieg von Luiz Inacio Lula da Silva in Brasilien als „Sieg für die Demokratie, für die Armen, für die Umwelt, für das Weltklima“. Amtsinhaber Jair Bolsonaro müsse seine Niederlage anerkennen und Lula die zerrissene Gesellschaft nach dem „in so einer Form nie dagewesenen vergifteten Wahlkampf einen“, erklärte Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Martin Maier am Montag in Essen.

Maier bezeichnete die Stichwahl als eine „Entscheidung über die demokratische, soziale und ökologische Zukunft des Landes“. Das zeige auch ein Offener Brief von mehr als 60 brasilianischen Bischöfen. Darin hätten sie den Wählern ungewöhnlich deutlich erklärt, dass es bei dieser Wahl um die Entscheidung zwischen zwei konträren Gesellschaftsmodellen gehe: „das eine demokratisch, das andere autoritär; das eine engagiert für den Schutz des Lebens, angefangen bei den Armen“; das andere, mit Papst Franziskus gesprochen, für eine „Wirtschaft, die tötet“. Das eine kümmere sich um Bildung, Gesundheit, Arbeit, Ernährung, Kultur; „das andere schätzt die öffentliche Politik gering, weil es die Armen verachtet“.

Schutz des Amazonas-Regenwaldes drängt

Die Hoffnungen insbesondere der armen Bevölkerungsmehrheit auf eine andere Politik seien groß, so Adveniat. Zwischen 2003 und 2011 sei es Lula gelungen, die Zahl der Menschen in absoluter Armut deutlich zu verringern. Der neugewählte Präsident müsse nun seinen Versprechen auch Taten folgen lassen, betont Hauptgeschäftsführer Maier.

Insbesondere beim so dringend notwendigen Schutz des Amazonas-Regenwaldes und der dort lebenden indigenen Völker habe Lula in der Vergangenheit zu viele Kompromisse gemacht. Maier erinnert an den Bau des Belo-Monte-Staudamms, der auch unter Lula massiv vorangetrieben worden sei. Damit sei die Lebensgrundlage Tausender Indigener genauso vernichtet worden wie zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

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