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Der AfD-Bundestagsabgeordnete Volker Münz hat Forderungen nach seiner Ausladung vom Katholikentag in Münster als „feige und unchristlich“ kritisiert. „Zur Demokratie und zum Christsein gehört zumindest, dass man einander zuhört“, sagte Münz in Berlin.
„Wenn die Vorstellungen der größten Oppositionspartei so abwegig wären, dann müsste es doch ein Leichtes sein, sie zu entkräften“, fügte der kirchenpolitische Sprecher seiner Fraktion hinzu. Er wundere sich, dass es etwa mit Blick auf die Ditib-Moscheegemeinde Münster keine Berührungsängste gebe.
Katholikentag hält am Mitwirken fest
Zum Programm des Katholikentags zählen zwei Führungen durch die Ditib-Zentralmoschee in Münster. Der Moscheeverband untersteht der türkischen Religionsbehörde Diyanet und damit dem Einfluss der Regierung in Ankara.
Das Mitwirken von Münz bei einer Diskussion von Kirchenpolitikern aller Parteien im Bundestag am 12. Mai in der Halle Münsterland ist seit Wochen umstritten. Katholikentags-Sprecher Thomas Arzner sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), Münz sei „eingeladen, und daran wird sich nichts ändern“.
Zahlreiche Kritiker
Auch der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, hatte mehrfach betont, wer Vertreter aller Parteien im Bundestag einlade, komme an der AfD nicht vorbei. Das ZdK veranstaltet den Katholikentag. Zugleich hatte sich Sternberg wiederholt von Politik und Positionen der Rechtspopulisten distanziert.
Kritiker halten die Politik der AfD für unchristlich und radikal, wollen ihr beim Katholikentag kein Forum bieten und rechnen Münz selbst dem rechten Parteiflügel zu. Zuletzt hatte eine Theologen-Initiative in einer Erklärung die Ausladung des AfD-Politikers verlangt. Auch die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend, das Institut für Theologie und Politik in Münster und die Grünen im dortigen Stadtrat kritisieren das Mitwirken der AfD auf dem Katholikentag.