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Verantwortungsträger aus dem Oldenburger Land weisen auf große Probleme in der Behindertenhilfe hin. Andreaswerk-Geschäftsführer Matthias Warnking befürchtet, bald die Stellen nicht mehr besetzen zu können. Auch brauche es mehr Unterstützung für Einrichtung für schwerstbehinderte Menschen, machte Stefan Sukop, Vorstand im Caritasvereins Altenoythe deutlich.
In wenigen Jahren werden 25 Prozent der Stellen innerhalb der Behindertenhilfe in Deutschland nicht mehr besetzt werden können. Das treffe auch die Hilfe für Menschen mit Behinderung im Oldenburger Land, wie der Geschäftsführer des Andreaswerkes Vechta, Matthias Warnking, laut Pressemitteilung in einem Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten und stellvertretenden CDU-Vorsitzenden, Silvia Breher, deutlich machte.
„Bei diesem Trend werden wir wahrscheinlich schon in fünf Jahren das Angebot der stationären Versorgung rund um die Uhr kaum noch aufrechterhalten können“, fürchtet Warnking. Ähnlich sieht das auch Stefan Sukop, Vorstand des Caritasvereins Altenoythe. Er habe Angehörigen von Schwerst-Mehrfachbehinderten in den vergangenen Wochen mitteilen müssen, dass der Caritasverein in zwei Jahren nach jetzigem Stand keine Betreuung für die Schwerstbehinderten gewährleisten könne.
Kritik: Nicht genug Beachtung für Behindertenhilfe
Für diese Menschen brauche es eine spezielle Wohnform, wie breitere Fluren und Deckenkräne. Doch ein Großteil der Baukosten werde dem Caritasverein nicht erstattet. Grundsätzlich werde die Behindertenhilfe durch die Politik zu wenig beachtet, kritisieren Warnking und Sukop, heißt es in einer Pressemitteilung des Landes-Caritasverbandes im Oldenburger Land.
Deutliche Kritik äußern sie auch an der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes in Niedersachsen. Der Vorstand der Cloppenburger Stiftung St. Vinzenzhaus, Josef Wolking, berichtet zudem von großen Personalproblemen für den Bereich der geistig behinderten Kinder, die zusätzlich stark verhaltensauffällig sind.
Breher sagte ihre Unterstützung für die Anliegen der Behinderten- sowie Kinder- und Jugendhilfe zu, heißt es in der Mitteilung. Man müsse früher bei den Problemen ansetzen und als Gesellschaft auch bereit sein, in gute Prävention zu investieren.