Fragen der Anwälte, die das Gutachten im Auftrag des Erzbistums erstellen

Bericht: Benedikt XVI. antwortet auf 82 Seiten zu Missbrauch in München

  • Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat sich laut "Bild"-Zeitung sehr umfangreich zu Missbrauchsfällen im Erzbistum München geäußert.
  • Für das Gutachten, das am kommenden Donnerstag vorgestellt wird, habe Joseph Ratzinger auf 82 Seiten Fragen der Anwälte beantwortet, so dessen Privatsekretär.
  • Das Erzbistum will sich erst später zu den Studien-Ergebnissen äußern.

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Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat sich laut "Bild"-Zeitung sehr umfangreich zu Missbrauchsfällen im Erzbistum München und Freising geäußert. Für das Gutachten, das am kommenden Donnerstag vorgestellt wird, habe er auf 82 Seiten Fragen der Anwälte beantwortet. "Er begrüßt die Aufarbeitung in München sowie die Veröffentlichung des Gutachtens", zitiert die Zeitung Benedikts Privatsekretär, Erzbischof Georg Gänswein: Die Schicksale der Missbrauchsopfer gingen Benedikt "sehr zu Herzen".

Nach Angaben der Zeitung fällt das Gutachten sehr umfangreich aus. Demnach füllen die Recherchen der vom Erzbistum beauftragten Kanzlei Westpfahl-Spilker-Wastl (WSW) allein zu einem der prominentesten Fälle, dem Wiederholungstäter Peter H., 350 Seiten. H. kam während Ratzingers Amtszeit als Erzbischof 1980 von Essen nach München.

Erzbistum will sich erst später äußern

Das Erzbistum will sich mit einer Stellungnahme zum Gutachten Zeit bis zu einer Pressekonferenz am 27. Januar Zeit lassen, teilt das Ordinariat mit. Die Studie untersucht den Zeitraum seit 1945, in dem viele Prominente Erzbischöfe von München waren, darunter Benedikt XVI. (Joseph Ratzinger), die Kardinäle Friedrich Wetter und Reinhard Marx.

Ein erstes WSW-Gutachten für das Erzbistum München von 2010 war nie komplett veröffentlicht worden; die Bistumsleitung verwies auf den Datenschutz. Ergebnisse der neuen Studie erfahren auch die Repräsentanten der Erzdiözese München erst im Zug der Präsentation. Sowohl die Vorstellung der Studie am 20. Januar als auch die Pressekonferenz des Erzbistums eine Woche später sollen im Internet gestreamt werden.

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