Walter Plümpe spendete Stein einer Fiale vom St.-Viktor-Dom

Berlin: Stein des Xantener Doms im neuen Altar der Hedwigskathedrale

Anzeige

Die Menschen im Erzbistum Berlin waren aufgerufen, kleine Steine für den neuen Altar der Berliner Hedwigskathedrale beizusteuern. So wurde auch ein Stück vom Xantener Dom verarbeitet.

Ein zentrales Projekt beim Umbau der Berliner Hedwigskathedrale ist vollendet: Erzbischof Heiner Koch weihte den neuen Altar seiner Bischofskirche, die derzeit saniert und umgestaltet wird.

In Form einer Halbkugel entstand der Altar aus kleinen Steinen, die vor allem Menschen aus dem Bistumsgebiet in Berlin, Brandenburg, Vorpommern und Sachsen-Anhalt beisteuerten – aber auch Menschen aus anderen Ländern. Ein Bestandteil kommt vom Xantener Dom.

Der heute in Berlin lebende Walter Plümpe, früher Lehrer der katholischen Mädchenschule Marienschule in Xanten und freier Mitarbeiter von „Kirche+Leben“, hatte einen Stein einer Fiale des St.-Viktor-Doms in Xanten gespendet. Das Bruchstück eines gotischen Türmchens habe er als Geschenk zu seinem Abschied aus Xanten vor 13 Jahren erhalten, sagt Plümpe zu „Kirche-und-Leben.de“.

„Altar macht Gemeinschaft erfahrbar“

Vor eineinhalb Jahren hatte Erzbischof Koch die Gläubigen im Erzbistum aufgerufen, mit Steinen, die für sie selbst von Bedeutung sind, ihr Leben symbolisch in den neuen Altar einzubringen. Sie wurden anschließend einem Gemisch aus Sand, Kies und Weißzement beigefügt, aus dem der Altar entstand. Aus demselben Material wurde auch das Lesepult der Kathedrale geschaffen.

In der Predigt sagte Koch, die Gestalt dieses Altars mache Gemeinschaft erfahrbar. Es seien Steine von Menschen vereint, „die von Freude wie auch von Trauer und Leid erzählen“. Einige stammten aus der Ukraine, aus Israel und Palästina, aus dem Iran und dem Irak.

Rund 2.000 Menschen reichten Steine ein

Der Erzbischof betonte, auch Mitglieder anderer Kirchen hätten sich an der Aktion beteiligt. Nach Angaben des Erzbistums hatten rund 2.000 Menschen Steine für das Projekt abgegeben.

Bei der Weihe salbte Koch den Altar mit Chrisam; ein Olivenöl mit Essenzen, das auch bei Taufen verwendet wird. In eine Öffnung setzte der Bischof einen silbernen Reliquienbehälter mit Knochenfragmenten der heiligen Hedwig von Schlesien ein, nach der die Kathedrale benannt ist.

Altar im Zentrum der Kathedrale

Gemäß dem Umbauentwurf für die Kathedrale des Architekturbüros „Sichau und Walter“ und des Wiener Künstlers Leo Zogmayer steht der zwei Tonnen schwere Altar im Zentrum des Rundbaus auf der Decke der jetzt geschlossenen Unterkirche. Mit der Form einer Halbkugel soll er die Kuppel der Kathedrale optisch ergänzen.

Seiner Bestimmung übergeben wurde der Altar am Abend von Allerheiligen, auf den Tag genau 250 Jahre nach der Weihe der ersten Hedwigskirche. Seit der Gründung des Bistums Berlin 1930 ist sie dessen Bischofskirche.

Anzeige