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Der Dombauverein befürchtet Schäden am Dom in Xanten durch weiteren Salzabbau des Konzerns K+S. Der Verein hat bei der Bezirksregierung Arnsberg schriftlich beantragt, den weiteren Salzabbau im Bergwerk Borth abzulehnen. Der Dom in Xanten, so der Dombauverein, könne bereits durch geringfügige Absenkungen beschädigt werden.
Der Xantener Dombauverein lehnt einen weiteren Salzabbau in Xanten durch den Konzern K+S entschieden ab. Das hat er der Bezirksregierung in Arnsberg schriftlich mitgeteilt und damit der Zulassung des Rahmenbetriebsplanes „zur Erweiterung der Gewinnungsflächen für das Salzbergwerk Borth“ widersprochen.
Der Vorstand und die Dombaukommission des Xantener Dombauvereins sind laut einer Pressemitteilung des Vereins sehr besorgt „über die zu erwartenden Schäden“ im Bereich Xanten, die durch die weitere Abgrabung des Salzes zu erwarten sind. Auf 20 Seiten hat der Vorstand der Bezirksregierung seine Position deutlich gemacht, warum der Antrag von K+S nicht zugelassen werden dürfe. Nach seiner Ansicht darf die Zulassung schon deshalb nicht erteilt werden, weil der Denkmalschutz nicht hinreichend berücksichtigt wurde.
Dom in Xanten durch Absenkungen in Gefahr
Nach Ansicht des Vorsitzenden des Dombauvereins Hans-Wilhelm Barking ist es ein völliger Widerspruch, dass der seit Jahrzehnten mit erheblichen öffentlichen, kirchlichen und privaten Fördermitteln betriebene Denkmalschutz in Xanten durch Geländeabsenkungen und Erschütterungsschäden beschädigt und zu einem erheblichen Teil entwertet werden könnte.
Insbesondere für den mittelalterlichen gotischen Dom St. Viktor, die denkmalgeschützten städtischen Gebäude, Stadttore, Stadtmauern und die Grundbesitzungen und Gebäude des Archäologischen Parks seien erhebliche Schäden zu befürchten. Schäden an dem denkmalgeschützten gotischen Großsakralbau mit seinen filigranen und bautechnisch komplexen Säulen und Strebewerken und Gewölben würden schon durch geringfügige Absenkungen und Erschütterungen bis hin zum Risiko einer Einsturzgefahr beschädigt, fährt Barking fort.
Xantener Dom reagiert empfindlich
Hans-Wilhelm Barking ist Vorsitzender des Xantener Domauvereins. | Foto: Dombauhütte Xanten
Der 1263 begonnene und 256 Jahre später vollendete Bau des gotischen St.-Viktor-Doms gehört mit einer Turmhöhe und Gebäudelänge von ungefähr 70 Metern und einer Gebäudebreite von 40 Metern zu den größten Sakralbauwerken Nordrhein-Westfalens. „Die große und empfindliche Konstruktion des mittelalterlichen Gebäudes, seiner Strebewerke, Säulen, Gewölben und Türme führten durch selbst geringfügige Absenkungen des Erdreiches zu großen Schäden“, begründet Barking seine Haltung. Auch das Maßwerk der großen gotischen mittelalterlichen Fenster, die teilweise aus dem 13. Jahrhundert stammen, reagiere empfindlich auf bereits geringfügige Absenkungen des Erdreiches, gleichgültig, ob die Geländeabsenkung auf der Salzgewinnung selbst beruhen oder auf Erschütterungen oder Veränderungen des Grundwasser-Flurabstandes.
„Instandsetzungsmaßnahmen werden – nicht zuletzt aus denkmalpflegerischen und baustatischen Gründen – nur durch spezialisierte Fachleute, wie die Mitarbeiter der Dombauhütte, mit sehr hohem Aufwand ausgeführt. Bei solchen Instandsetzungsmaßnahmen an den Strebewerken, Fensteranlagen und Gewölben des Bauwerks muss mit Schließungen des Domes über längere Zeiten und erheblichen Einschränkungen der kirchlichen Nutzung sowie mit Schließung von Teilen des Umgangs um den Dom gerechnet werden“, sagt Barking. Die wichtigste Ressource des Xantener Raums, seine typische Prägung und seine schutzwürdige Landschaft, Natur, seine kulturelle, geschichtliche Bedeutung und Anziehungskraft werden durch die zu erwartenden Schadenseinwirkungen geschädigt und verloren gehen.
Salzbergbau gefährdet Stadtentwicklung Xantens
Barking erinnert daran, dass in die Stadtentwicklung, den historischen Stadtkern Xantens, den Denkmalschutz, den Naturschutz, das Naturschutzgebiet „Bislicher Insel“, den Xantener „Luftkurort“ und in den Archäologischen Park Xanten (APX) bis heute erhebliche öffentliche Investitionen geflossen sind. Diese Förderung und die mit ihr nachhaltig erreichten Erfolge würden auf Dauer zu einem großen und wesentlichen Teil durch die Ein- und Auswirkungen des geplanten Salzbergbaus beschädigt und entwertet werden.