Vorstands-Chef sieht kein ethisches Problem

Betriebsrenten-Kasse KZVK investiert in umstrittene Fonds

Die katholische Betriebsrenten-Kasse KZVK hat bestätigt, Geld auch bei sogenannten Private Equity Fonds anzulegen. Einige Bistümer raten ihren Einrichtungen davon ab. Die KZVK sieht in den Fonds, in denen sie Geld anlegt, aber kein ethisches Problem.

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Der Vorstandsvorsitzende der katholischen Kirchlichen Zusatzversorgungskasse (KZVK), Ulrich Mitzlaff, verteidigt Investitionen seiner Kasse in Private Equity Fonds, auch wenn diese in manchen Kirchenkreisen umstritten sind. Die Fonds seien „per se weder ethischer noch unethischer als andere Geldanlagen“, sagte Mitzlaff der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Private Equity Fonds investieren in – noch – nicht börsennotierte Unternehmen. Wenn diese vorher festgelegte Wachstumsziele erreicht haben, verkauft der Fonds seine Anteile entweder oder die Firmen gehen an die Börse. Anleger des Fonds können sowohl vom Wachstum der Unternehmen als auch vom Verkauf der Anteile beim Börsengang profitieren.

 

259 Millionen Euro in Private Equity angelegt

 

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtete am Dienstag, die Zusatzversorgungskassen der Kirchen würden hunderte Millionen Euro in solche Fonds investieren, obwohl einige Bistümer und die Evangelische Kirche in Deutschland solche Anlagen kritisch sehen oder sogar ganz ablehnen. Grund sei, dass die ethisch nachhaltige Ausrichtung der Fonds nur schwer zu kontrollieren sei.

Mitzlaff bestätigte für die katholische Seite die Zahlen der FAZ. Demnach betreibt die KZVK vier GmbHs, die auch in Private Equity Fonds investieren, und zwar im Gesamtwert von 259 Millionen Euro. Das entspricht 1,5 Prozent der gesamten Kapitalanlage von mehr als 17,5 Milliarden Euro.

 

„Unter ethischen Gesichtspunkten okay“

 

Die Fonds würden „regelmäßig sehr genau geprüft, um unsere hohen ethischen Standards bei der Geldanlage auch hier einhalten zu können“, sagte Mitzlaff der KNA. „Aus unserer Sicht sind diese Fonds unter ethischen Gesichtspunkten okay, bei Zweifeln würden wir uns sofort zurückziehen.“

Die KZVK müsse „Chancen am Kapitalmarkt nutzen“, ohne ethische Standards zu verletzen, sagte der Vorstands-Chef. Um die betriebliche Altersversorgung kirchlicher Mitarbeiter sichern zu können, sei der Pensionskasse eine tarifvertraglich garantierte Verzinsung vorgegeben: 3,25 Prozent jährlich in der Ansparphase, 5,25 Prozent während der Rente. In Zeiten niedriger Zinsen sei dies aber immer schwieriger zu erfüllen, so Mitzlaff.

 

1,2 Millionen Versicherte bundesweit – auch im Bistum Münster

 

Auch wenn Bistümer wie Hildesheim, Köln und Paderborn in ihren Regeln zur Geldanlage für Gemeinden, Verbände und kirchliche Stiftungen von solchen Fonds abrieten, sehe er für die KZVK kein Problem in diesen Beteiligungen. Auch die 2015 veröffentlichte „Orientierungshilfe“ zur Geldanlage der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken lehne Private Equity Fonds nicht ausdrücklich ab, ergänzte der KZVK-Chef.

Die KZVK mit Sitz in Köln ist für die betriebliche Altersversorgung von rund 1,2 Millionen Beschäftigten in Einrichtungen der katholischen Kirche und der Caritas in Deutschland zuständig, darunter Generalvikariate, Gemeinden, Kindergärten und Krankenhäuser. Eine hohe fünfstellige Zahl von Versicherten arbeitet im Gebiet des Bistums Münster. Bundesweit erhalten zudem derzeit etwa 160.000 Versicherte der KZVK eine Rente.

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