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Unter den Teilnehmenden der katholischen Weltsynode in Rom ist keiner, der als Vertreter von Missbrauchs-Betroffenen berufen wurde. Der Sprecher des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz, Johannes Norpoth, kritisiert das deutlich.
Die Zusammensetzung der katholischen Weltsynode in Rom kritisiert der Sprecher des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz, Johannes Norpoth. Es finde sich "kein einziger Betroffener im Sinn einer Betroffenenvertretung. Kein einziger! Da wird das Thema nämlich gar nicht behandelt", sagte Norpoth der "Rheinischen Post". Dabei handle es sich bei Missbrauch um ein weltkirchliches und kein rein deutsches Thema.
Norpoth forderte auch die deutschen Bischöfe auf, Stimmen der Betroffenen stärker wahrzunehmen. Die Bischofskonferenz müsse sich "davon freimachen, dass Betroffene eine Gefahr sind. Sie sind eher eine Chance für Veränderungen."
Kritik an Rolle der Laien bei Aufarbeitung
Zugleich erklärte er, auch Laien verschleppten die Aufarbeitung und behinderten Reformen. Neben einer gesunkenen Bereitschaft, sich in der Kirche zu engagieren, führt er dies auch auf das Verharren einiger Katholiken in einem "Volkskatholizismus" zurück.
Es gebe Menschen, "die mitunter katholischer sind als die Bischöfe. Es sind auch Mitarbeiter in den vielen Verbänden, die immer noch nicht wahrhaben wollen, dass Missbrauch Teil dieser Kirche war und ist".