Etwa jede siebte stimmberechtigte Person ist weiblich

Frauen, Laien, Deutsche: Wer stimmt ab und berät bei der Weltsynode?

  • Bei der katholischen Weltsynode im Oktober 2023 im Vatikan ist etwa jede siebte stimmberechtigte Person eine Frau.
  • Es ist das erste Mal in der Kirchengeschichte, dass Frauen – zudem überhaupt Laien – bei einer Bischofssynode Stimmrecht haben.
  • 70 Nicht-Bischöfe gehören der Synode an, davon die Hälfte Frauen.

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Bei der katholischen Weltsynode im Oktober 2023 im Vatikan ist laut Teilnahmeliste etwa jede siebte stimmberechtigte Person eine Frau. Es ist das erste Mal in der katholischen Kirchengeschichte, dass Frauen – zudem überhaupt Laien – bei einer Bischofssynode Stimmrecht haben.

Rechtlich bleibt die Versammlung eine Bischofssynode. Bei einer zweiten Zusammenkunft 2024 können die Mitglieder mit Zweidrittelmehrheit Beschlüsse fassen, die dem Papst zur Entscheidung vorgelegt werden.

Keine stimmberechtigte Frau aus Deutschland

Stimmberechtigt ist Helena Jeppesen-Spuhler vom Schweizer Hilfswerk „Fastenaktion“. Sie zählt zu den 70 Ordensleuten, Geistlichen und Laien in der Synode, die nicht Bischöfe sind. Die Hälfte davon sind Frauen.

Die Gruppe „Wir sind Kirche“ äußerte sich enttäuscht, dass Papst Franziskus keine stimmberechtigte Frau aus Deutschland berief. Dabei gebe es hier „zahlreiche kompetente Frauen, die das kirchliche Leben prägen, seien es ehrenamtlich Engagierte, Ordensfrauen oder auch international anerkannte Theologinnen“. Als theologische Beraterin benannt wurde die in Erfurt lehrende niederländische Kirchenrechtlerin Myriam Wijlens.

Die Deutschen bei der Synode

Aus Deutschland sind sechs Bischöfe stimmberechtigt: Die Bischofskonferenz berief ihren Vorsitzenden Georg Bätzing (Limburg), Bertram Meier (Augsburg) und Franz-Josef Overbeck (Essen). Der Papst ernannte zudem Felix Genn (Münster), Stefan Oster (Passau) und den früheren Leiter der vatikanischen Glaubensbehörde, Kardinal Gerhard Ludwig Müller.

Kein Bischof, aber Priester ist Thomas Schwartz, Hauptgeschäftsführer des Osteuropa-Hilfswerks Renovabis. Er ist kein Synoden-Mitglied, aber eingeladener Berater – ähnlich wie Frère Alois Löser, der ebenso aus Deutschland stammende Prior der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé.

Wie Myriam Wijlens zählt auch der in Bochum lehrende Münsteraner Thomas Söding zu den theologischen Beratern.

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