Münsters Bischof reist als Delegierter zum Treffen nach Rom

Genn vor Weltsynode: Keine Angst vor Vielfalt und überall gleichen Fragen

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Bischof Felix Genn aus Münster reist in diesen Tagen zur Weltsynode, die am Mittwoch offiziell in Rom beginnt. Zuvor ermutigte er, ohne Angst in das Treffen zu gehen. Und er verriet, auf welche Erfahrungen er setzt.

Münsters Bischof Felix Genn hat sich mit Blick auf die in der kommenden Woche in Rom beginnenden Weltsynode dafür ausgesprochen, „ohne Angst vor der Vielfalt“ die Fragen zu beraten, „die sich überall weltkirchlich stellen“.

Dazu würden er und die vier weiteren Delegierten aus der Deutschen Bischofskonferenz die „Erfahrungen des Synodalen Weges mit einer besonderen Zuspitzung“ in die Beratungen der Weltsynode einbringen. Angesichts dessen und der weltkirchlichen Erfahrungen sei er gespannt, wie Synodalität – das Thema der Synode – „in Strukturen“ gebracht werden könne.

Genn: Intensives Hören

Genn äußerte sich bei einem Pressegespräch während der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Wiesbaden. Außer ihm nehmen die Bischöfe Georg Bätzing (Bistum Limburg, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz), Franz-Josef Overbeck (Essen), Stefan Oster (Passau) und Bertram Meier (Augsburg) an der Weltsynode teil, die nach einigen Tagen der Besinnung am kommenden Mittwoch beginnt und bis Ende des Monats dauert.

„Ich hoffe, dass wir wirklich lernen, miteinander und aufeinander zu hören – und zwar intensiv“, sagte Münsters Bischof. Dabei gehe es um mehr als Akustik, vielmehr um eine innere Haltung, die „etwas mit Hingabe an den anderen zu tun hat, weil ich dessen womöglich andere Meinung zunächst einmal retten will“. Das in einem weltkirchlichen Kontext zu tun, halte er für äußerst spannend, betonte Genn.

Die Erfahrungen der Jugendsynode

Er erinnerte an die Jugendsynode 2018, an der er bereits teilgenommen habe. Mit dabei waren damals schon nicht nur Bischöfe, sondern auch Jugendliche, „allerdings nur als Zuhörende und ohne Stimmrecht“. Das habe bereits „andere Bilder von Weltbischofssynode“ geschaffen und werde bei der nun beginnenden Zusammenkunft von besonderer Bedeutung sein, „zumal wir nicht nur die Stimmen von Bischöfen aus der Weltkirche hören werden, sondern auch die von Frauen und Männern, Ordenschristen aus allen Teilen der Erde“. Einige von ihnen werden erstmals auch Stimmrecht haben.

Schon bei der Jugendsynode seien die Rolle der Frau, die kirchliche Sexualmoral und das Thema Synodalität beraten und nur knapp in den Abstimmungen durchgekommen, berichtete Genn. Im Anschluss seien damals alle Synodale gefragt worden, welches Thema bei einer eigenen Synode intensiver beraten werden sollte. Er habe sich seinerzeit für die Frage der Synodalität entschieden, so der Bischof.

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