Katholischer Mediensonntag am 9. September

Bischof Fürst: Alle Mediennutzer haben eine Verantwortung

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Die Deutsche Bischofskonferenz mahnt Achtsamkeit im Umgang mit Fake News an. „Wir haben alle eine Verantwortung, die wir nicht vernachlässigen dürfen“, sagte Medienbischof Gebhard Fürst.

Die Deutsche Bischofskonferenz mahnt Achtsamkeit im Umgang mit Fake News an. „Wir haben alle eine Verantwortung, die wir nicht vernachlässigen dürfen“, erklärte der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Bischofskonferenz, Bischof Gebhard Fürst, anlässlich des Mediensonntags 2018. „Wer diese Verantwortung ernst nimmt, wird Fake News keinen Raum lassen.“

Fürst unterstrich, in der aufgeregten Situation eines Ereignisses werde ein „kühler Kopf“ benötigt, um Falsches von Richtigem zu unterscheiden und Informationen richtig zu veröffentlichen. An Kirche und Gesellschaft appellierte er, mit einer „gewissen Form von Gelassenheit nicht der medialen Gier zu verfallen“, sondern sich professionell und in Ruhe um Sachinformationen zu bemühen. Nur so lasse sich Wahrheit finden, fördern und vermitteln.

 

„Ein Journalismus, der Fake als Fake entlarvt“

 

Mit Sorge nehme er zur Kenntnis, wie etwa über Facebook und Twitter Personen oder Gruppen mit Behauptungen und gezielten Falschinformationen Stimmung machten. Gerade deshalb werde ein Journalismus gebraucht, „der die Wahrheit sucht“ und sich „zu 100 Prozent der Wahrheit und Menschenwürde verpflichtet weiß“. Fürst betonte: „Wir brauchen einen Journalismus, der Fake als Fake entlarvt und Facts als Fakten erkennt.“

Der Bischof wandte sich an Verlage und Medienhäuser, in Qualitätsjournalismus zu investieren. In vielen Medienhäusern schwänden die personellen Ressourcen für tiefgehende Recherchen und das Aufspüren der Wahrheit. Qualitätsjournalismus werde heute aber mehr denn je gebraucht.

 

Sorge um Pressefreiheit in Deutschland

 

Einen „besonderen Schutz“ verlangte Fürst für die im Grundgesetz verankerte Pressefreiheit als integraler Bestandteil von Demokratie. Alle seien gefragt, wenn Journalisten wie jüngst in Chemnitz beim Aufspüren der Wahrheit verbal oder tätlich angegriffen würden.

Die katholische Kirche begeht seit 1967 den Welttag der Massenmedien, der später in „Welttag der sozialen Kommunikationsmittel“ umbenannt wurde. In Deutschland wird der Mediensonntag von der Bischofskonferenz traditionell am zweiten Sonntag im September begangen, der in diesem Jahr auf den 9. September fällt.

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