„Es gibt Gewalt im Denken, Reden und Tun von 'rechts' und 'links'“

Bischof Kohlgraf mahnt weniger „Gewalt“ in Kirchenreform-Debatte an

  • Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf mahnt, im innerkirchlichen Streit um Reformen auf aggressive Worte zu verzichten.
  • Mit Blick auf Debatten beim Synodalen Weg sagte Kohlgraf: "Gruppen reden über andere in der Kirche wie über Feinde."
  • "Es gibt Gewalt im Denken, Reden und Tun von 'rechts' und 'links'."

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Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf mahnt, im innerkirchlichen Streit um Reformen auf aggressive Worte zu verzichten. Mit Blick auf Debatten beim Reformdialog Synodaler Weg sagte Kohlgraf nach Angaben seiner Pressestelle in einer Predigt: "Gruppen reden über andere in der Kirche wie über Feinde, wenigstens Gegner." Bischöfe würden gegeneinander ausgespielt.

Er habe für die Synodaltexte gestimmt, "weil die Themen brennen", so Kohlgraf. Ihn habe der Stil der Debatte und des Umgangs miteinander befremdet, etwa wenn "Feindbilder von verschiedenen Seiten aufgebaut" würden.

"Gewalt geschieht täglich"

"Es gibt Gewalt im Denken, Reden und Tun von 'rechts' und 'links'", sagte der Bischof: "Sogenannte Progressive können sich als liberal präsentieren, solange eigene Macht nicht angefragt wird. Das gilt ebenso für sogenannte Konservative." Es sei auch Gewalt, wenn Gruppen vor dem Kongresszentrum, in dem der Synodale Weg tagte, beteten: "Herr, erlöse uns von Bischof Bätzing."

Gewalt habe viele Gesichter und geschehe täglich. "Menschen werden in Tat und Wort erniedrigt, auch in der Kirche", sagte Kohlgraf. In der Nachfolge Jesu gelte es jedoch jeden Tag zu beweisen: "Wir können Konflikte im Sinne der Gewaltlosigkeit austragen und lösen." In der Karwoche stehe man "staunend vor der Gewaltlosigkeit Jesu".

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