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Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode spricht sich für eine stärkere Auseinandersetzung der Deutschen Bischofskonferenz mit dem Diakonat der Frau aus. Allerdings sagt er auch, das Thema sei „komplexer, als man meint“.
Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode spricht sich für eine stärkere Auseinandersetzung mit dem Diakonat der Frau aus. In einem Interview der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch) sagte er: „Ich glaube, dass sich die Bischofskonferenz noch stärker mit diesem Thema beschäftigen muss.“ 2016 hatte sich eine Kommission im Vatikan des Themas angenommen.
Die Frage sei „komplexer, als man meint“, betonte Bode, der auch Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist und deren Pastoralkommission leitet. Man könne das Diakonat für Männer nicht einfach auf Frauen übertragen. In der katholischen Kirche werden Diakone geweiht und haben dadurch weitergehende Befugnisse. Die Weihe ist grundsätzlich Männern vorbehalten.
„Nicht nur von der Tradition ausgehen“
Zudem erforsche die Kommission aktuell sehr stark, wie das Thema Diakonat der Frau in der Vergangenheit gehandhabt wurde, ergänzte der Bischof: „Ich bin aber der Meinung, dass man nicht nur von der Tradition ausgehen sollte. Wir müssen auch der Tatsache gerecht werden, dass Frauen heute in hohem Maße verantwortungsvolle Tätigkeiten in der Kirche übernehmen.“
Er wünsche sich ein Gespräch mit Expertinnen auf diesem Gebiet und den zuständigen Bischöfen in der Bischofskonferenz – und nach Möglichkeit auch mit der zuständigen Gruppe in Rom, sagte Bode: „Letztlich wird über diese Frage ein Konzil oder eine Synode entscheiden müssen.“
Das Weiheamt in der katholischen Kirche ist in drei Stufen gegliedert: Diakonat, Priestertum, Bischofsamt. Deshalb gilt etwa das Diakonat der Frau nicht nur seinen Gegnern als erster Schritt hin zu einer Priesterweihe für Frauen.