Gottesdienst und Empfang auf dem Kirchplatz

Damme nimmt nach 163 Jahren Abschied von Mauritzer Franziskanerinnen

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Im Jahr 1860 waren die ersten zwei Schwestern gekommen, um die Krankenpflege in der Stadt aufzubauen. Der Tag ihrer Ankunft gilt als Gründungsdatum des örtlichen Krankenhauses. Jetzt geht die Geschichte des Ordens in Damme endgültig zu Ende.

Heiner Zumdohme wertet den anstehenden endgültigen Abschied der Mauritzer Franziskanerinnen aus dem oldenburgischen Damme (Kreis Vechta) als bedeutenden Einschnitt für die Gemeinde. „Seit mehr als 160 Jahren haben sie besonders im St.-Elisabeth-Krankenhaus mit ihrem Einsatz für Patienten und mit Werken der Barmherzigkeit vorgelebt, was konkretes Christsein bedeutet“, sagte der Pfarrer der St.-Viktor-Pfarrei im Gespräch mit Kirche+Leben. Besonders dankbar sei er für die Krankenseelsorge, auf der in den letzten Jahren der Schwerpunkt der Arbeit der Ordensfrauen gelegen habe. „Da haben sie Grandioses geleistet“, so der Pfarrer anerkennend.

Nach über 160-jähriger Tradition wird die St.-Viktor-Pfarrei am Sonntag, 21. April, die vier Franziskanerinnen im Hochamt offiziell verabschieden, die als letzte Vertreterinnen ihres Ordens in der Stadt im Einsatz waren und sie aus Altersgründen verlassen haben. Zwei leben mittlerweile im Mutterhaus der Mauritzer Franziskanerinnen in Münster, zwei weitere im St.-Anna-Stift im Lohner Ortsteil Kroge (Kreis Vechta).

Empfang auf dem Dammer Kirchplatz

An dem Verabschiedungs-Gottesdienst werden auch Vertreterinnen aus der Ordenszentrale in Münster teilnehmen. Im Anschluss soll es einen Empfang auf dem Kirchplatz geben. Dort hat die Dammer Bevölkerung die Möglichkeit, den letzten vier Mitgliedern des mittlerweile aufgelösten Konvents zu danken und Lebewohl zu sagen.

Das Dammer Krankenhaus hatte die Franziskanerinnen bereits im Januar verabschiedet. Als die letzten beiden verbliebenen Schwestern waren bis dahin Schwester Marion und Schwester Franzilde noch dort tätig gewesen, in der Seelsorge auf den Stationen und am Empfang. Schwester Franzilde seit 20 und Schwester Marion seit 17 Jahren. Zuvor hatten 2023 Schwester Wendelinis und vor drei Jahren Schwester Pamena ihren Dienst am St.-Elisabeth-Krankenhaus beendet.

Es bleiben Schwestern in Damme aktiv

Seit den Anfängen des Krankenhauses im Jahr 1860 hatten die Mauritzer Franziskanerinnen die Krankenpflege in Damme aufgebaut. Der damalige Pfarrer hatte dazu Kontakt zur Ordenszentrale aufgenommen. Schwester Cornelia und Schwester Barbara hießen die ersten beiden Franziskanerinnen, die nach ihrer Ankunft zunächst in der ambulanten Krankenpflege und später im Krankenhaus tätig waren. Für das St.-Elisabeth-Stift gilt daher bis heute der 16. April 1860, der Tag der Ankunft der Schwestern in der Stadt, als Gründungstag des Krankenhauses.

Der Abschied der Franziskanerinnen ist nicht gleichbedeutend mit dem Abschied sämtlicher Ordensfrauen vom Dammer Krankenhaus. Auch künftig werden Schwestern dort tätig sein: indische Mitglieder der in Kerala beheimateten „Sacred Heart Congregation“ (Herz-Jesu-Schwestern). Seit 2001 haben sie eine Niederlassung in Damme. Zu der gehören derzeit sechs Ordensschwestern.

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