Kurschus warnt auch vor Rechtspopulisten

EKD-Ratsvorsitzende kritisiert Abschottung der EU-Außengrenzen

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Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, sieht trotz wachsender Unterbringungsprobleme keine Alternative zur Aufnahme von Flüchtlingen. Zugleich warnte sie vor dem Erstarken des Rechtspopulismus.

„Wir wenden uns gegen jede Art von Abschottungs- und Abschreckungspolitik, die ja leider derzeit wieder neu gestärkt wird“, sagte die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen am Donnerstagabend in Dortmund. Was an den EU-Außengrenzen etwa mit Zurückweisungen von Schutzsuchenden passiere, habe „mit Menschenwürde an vielen Stellen wenig zu tun“.

Der evangelischen Kirche sei bewusst, dass Kommunen und Bundesländer bei der Aufnahme der Migranten „derzeit an Grenzen stoßen“, sagte die leitende Theologin der viertgrößten deutschen Landeskirche. Deshalb verlangten die Kommunen mehr Unterstützung der Länder und die Länder wiederum mehr Unterstützung vom Bund.

Kurschus: Migration nicht nur vorübergehend

Es gelte auch, den Rechtspopulismus nicht zu stärken. Das sei „eine echte Zerreißprobe“. Dennoch müsse „die Würde der Menschen an erster Stelle stehen“, betonte die EKD-Ratsvorsitzende. Flucht und Migration seien angesichts der Klimaerwärmung und weltweiter Krisen kein vorübergehendes Phänomen: „Deutschland wird ein Migrationsland bleiben.“

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