„Es ist Auftrag der Kirche, sich gegen Homophobie zu wenden“

Frauenverbände gegen Nein zur Segnung homosexueller Paare

  • Deutschsprachige katholische Frauenverbände fordern von der Glaubenskongregation, das Nein zur Segnung schwuler und lesbischer Paare aufzuheben.
  • „Der Auftrag der Kirche, als Heilszeichen in der Welt wirksam zu sein, bedeutet, sich gegen Homophobie zu wenden.“
  • Unter anderem KFD und KDFB haben den Offenen Brief unterzeichnet.

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Deutschsprachige katholische Frauenverbände fordern von der vatikanischen Glaubenskongregation, das Nein zur Segnung schwuler und lesbischer Paare aufzuheben. In einem Offenen Brief heißt es: „Der Auftrag der Kirche, als Heilszeichen in der Welt wirksam zu sein, bedeutet, sich gegen Homophobie zu wenden und sich für Geschlechtergerechtigkeit, auch auf Grundlage der Humanwissenschaften, einzusetzen.“

Die Frauen fordern eine Erneuerung der Sexual- und Beziehungsethik. Die Lebenswirklichkeit gleichgeschlechtlicher Paare müsse anerkannt werden. Das solle auch für „die Vielfalt des Menschenseins in Gottes guter Schöpfung, welche nicht auf Frauen und Männer reduzierbar ist“, gelten.

 

„Segen schließt niemand aus, Gottes Liebe urteilt nicht“

 

Nötig sei ein offener Dialog über eine Reform der Lehre mit dem „Kirchenvolk in seiner ganzen Breite und Vielfalt“. Die Reform müsse sich „an der Liebe Gottes zu dem ihm ebenbildlichen Menschen“ orientieren.

Von einem Segen könne niemand ausgeschlossen werden, heißt es im Brief. „Gottes Liebe ist allen Menschen zugesagt, unabhängig von ihrer sexuellen Ausrichtung. Sie diskriminiert nicht. Sie (ver-)urteilt nicht.“

 

Liebesbeziehungen nicht nur in der Ehe

 

„Verantwortete sexuelle Liebesbeziehungen können nicht auf die Ehe reduziert werden“, so der Brief weiter. Jede auf Dauer, in Liebe, Sorge und Verantwortung füreinander angelegte Beziehung könne Kindern Raum bieten. Wenn die Kirche Menschen ausgrenze, stelle sie ihre Glaubwürdigkeit infrage und diskreditiere Glaubende, „die sich zu ihr bekennen und mit ihrer Arbeit und ihrem Leben Zeugnis ablegen“.

Unterzeichnet ist der Brief von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD), dem Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB), dem Schweizerischen Katholischen Frauenbund, der Katholischen Frauenbewegung Österreichs und der Katholischen Frauenbewegung Südtirol.

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