Herausforderung für FSJ und Bundesfreiwilligendienst im Bistum Münster

Freiwilligendienste müssen auf veränderte Lebensplanungen reagieren

Die Freiwilligendienste müssen sich stärker daran orientieren, wie junge Menschen ihr Leben planen. Die FSD im Bistum Münster hatte zu einem Austausch über Möglichkeiten eingeladen.

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80 Leiter katholischer Einrichtungen mit Stellen für Freiwillige Soziale Dienste im Bistum Münster haben sich in Münster getroffen, um über neue Herausforderungen für ihre Einrichtungen zu diskutieren. Eingeladen hatte die zentrale FSD-Stelle des Bistums, die für die Organisation der Dienste sowie die Begleitung und Fortbildung der Freiwilligen zuständig ist. Themen waren unter anderem das veränderte Bewerbungsverhalten junger Menschen, Möglichkeiten der Werbung für die Einrichtung und die Gestaltung eines attraktiven Rahmens der Angebote.

„Wir müssen in vielen Bereichen flexibel reagieren“, sagte Anne Klindt, pädagogische Mitarbeiterin der FSD im Bistum Münster. „Der gute Ausbildungsmarkt und eine sich ändernde Lebensplanung junger Menschen verlangt, dass wir unsere Angebote anpassen.“ So sind in vielen Stellen bereits Einstiege in das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) oder den Bundesfreiwilligendienst (BFD) jenseits klassischer Anfangszeiten möglich. Auch in der Dauer der Dienste gibt es mittlerweile Variationsmöglichkeiten.

 

Attraktivität muss beworben werden

 

Zudem ist es nach Klindts Meinung wichtig, die Attraktivität des Angebots in der Öffentlichkeit zu präsentieren. „Auch wenn sich die Lebenswege verändern, stehen die FSD jeder Biografie gut.“ Notwendig sei hier eine bewusste Ansprache unterschiedlicher Zielgruppen, etwa älterer Menschen oder Jugendlicher mit geringerem Bildungsniveau.

Die zentrale FSD-Stelle des Bistums wolle den Einsatzstellen dabei helfen, den Reiz ihrer Angebote zu bewerben. „Die Erfahrungen dieses Jahres können wertvoll für jeden Lebensweg sein“, sagte Klindt. Bewusst werde dies mit großer Offenheit für den späteren beruflichen Weg gestaltet. „Es geht nicht darum, für die Einrichtungen Auszubildende zu rekrutieren.“ Trotzdem entscheide sich ein nicht geringer Teil der Freiwilligen später für einen Beruf in diesem Bereich. Denn die Chance, junge Menschen für einen Beruf in der Pflege oder sozialen Arbeit zu begeistern, sei durchaus gegeben: „Gute Anleitung, Unterstützung durch kompetente Ansprechpartner und die Möglichkeit, aus Fehlern zu lernen, sind reizvoll.“

 

Offenheit für unterschiedliche Bewerberprofile

 

Nicht zuletzt brächten die begleitenden Angebote der FSD im Bistum zusätzliche Attraktivität. Auch in diesen Fortbildungen zeige man sich offen für unterschiedliche Bewerberprofile, etwa in den religiösen Hintergründen. Die christliche Basis der Angebote werde zwar immer benannt, Menschen anderer Religion und Weltanschauungen seien aber ebenso willkommen. „Wir öffnen damit auch die Tür für einen wichtigen Dialog“, sagte Klindt.

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