Münsters Bischof ruft in Predigt zu Bekenntnis gegen Rassismus auf

Genn an Ostern: Nutzen Sie die Europawahl!

In seinen Osterpredigten hat Bischof Felix Genn aus Münster kurz die Frage beantwortet, was das Evangelium auch mit Politik zu tun haben kann. Er rief zur Beteiligung an der Europawahl auf und wandte sich gegen Nationalismus.

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Die Botschaft von Ostern sollten Christen nach Ansicht von Bischof Felix Genn in bestimmten Fragestellungen immer wieder anmahnen. „Denken Sie an den Umgang mit dem behinderten Leben“, sagte Genn in seiner Predigt am Ostersonntag. Der Bischof erinnerte auch daran, „dass Europa aus diesem Geist des Glaubens an den Auferstandenen entstanden ist und von dort her seine Wertestruktur erhalten hat“.

Da sei kein Denken an die Eigenheiten einer Nation gewesen und auch kein Platz, sich gegenseitig und gegen Fremde abzuschotten. Es sei notwendig, dass Christen gerade in diesem Jahr die Europawahl nutzten, „um ein Bekenntnis gegen Rassismus, Populismus und falschen Nationalismus zu geben“, erklärte der Bischof.

 

„Spuren der Auferstehung in der Kirche“

 

Das Entscheidende der Osterbotschaft liegt nach Genns Worten nicht darin, sich mit irgendwelchen Spekulationen über die Leere eines Grabes aufzuhalten oder über die Möglichkeit, wie das dann im Einzelnen ausgesehen haben könne. Das Entscheidende sei gewesen, „dass andere daran geglaubt haben, dass ich ihnen geglaubt habe und dass ich spüren konnte, dass dieser Glaube auch mich trägt“.

„Immer wieder können wir diesen Spuren der Auferstehung in der Kirche begegnen“, betonte Genn. „Selbst wenn manchmal alles überlagert ist vom Dunkel, von den Schatten der Geschichte, von den Kräften des Todes, die auch in der Kirche je neu stark sein können.“

Als Beispiel nannte er das Zeugnis der aus dem Münsterland und dem Oldenburgischen Teil des Bistums stammenden Missionarinnen und Missionare in Peru und Brasilien, die der Bischof kürzlich besucht hatte. „Diese Frauen und Männer hätten das nicht getan, wenn Jesus für sie nicht eine lebendige Wirklichkeit gewesen wäre“, sagte Genn.

 

Warum existieren wir eigentlich?

 

In der Predigt in der Osternacht ging der Bischof auf einige grundsätzliche Fragen des menschlichen Lebens ein: Warum existieren wir eigentlich? Warum bin ich so, wie ich bin? Warum bin ich nicht wie der Andere oder die Andere, die mir alle viel wertvoller und besser, geschickter und fitter vorkommen?

Immer wieder hätten die Menschen versucht, auf diese Grundfragen Antwort zu geben. Oder sie hätten sich damit begnügt, diese Fragen zur Seite zu legen, da sie ihnen zu weit, zu groß, zu schwierig oder alltäglich irrelevant erschienen seien. 

Die Lesungen der Osternacht  würden erklären, wie das Volk Israel aus einer ganz speziellen Erfahrung mit Gott das Leben und die Schöpfung gedeutet habe. Es bleibe die grundlegende Erfahrung Israels, zu bekennen: „Gott ist größer als all das“, was den menschlichen Vorstellungen entspreche, so der Bischof.

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