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Nach dem Requiem am Morgen ist Papst Benedikt XVI. in den Grotten des Petersdoms beigesetzt worden. Bereits am Vorabend war der aufgebahrte Sarg in einem besonderen Ritus in den ersten von drei Särgen gelegt worden. In seinem Grab waren zuvor bereits zwei seiner Vorgänger beigesetzt worden.
Der verstorbene Papst Benedikt XVI. ist nach dem Requiem mit Papst Franziskus am Morgen auf dem Petersplatz in den Grotten des Petersdoms beigesetzt worden. Dazu trugen ihn zwölf Männer durch die leere Petersbasilika; die konzelebrierenden Kardinäle und Bischöfe bildeten in ihren roten Gewändern ein Spalier. Direkt hinter dem Sarg ging Erzbischof Georg Gänswein, der langjährige Privatsekretär von Benedikt.
Der Sarg wurde schließlich in die Grotten der Petersbasilika gebracht. Dort sind rund 160 Päpste beigesetzt. Der Grund: Unter dem großen Baldachin-Altar des Doms wird das Grab des heiligen Petrus verehrt. Ohnehin befindet sich unterhalb von Petersdom und Petersplatz bis zur Engelsburg eine große antike Nekropole. Die verstorbenen Päpste werden daher traditionell als Nachfolger des heiligen Petrus in der Nähe des sogenannten Apostelfürsten beigesetzt.
Grablege zweier Vorgängerpäpste
Benedikt XVI. fand auf seinen eigenen Wunsch in jenem Grab seine letzte Ruhe, in dem bereits sein direkter Vorgänger Johannes Paul II. (1978-2005) und der Konzilspapst Johannes XXIII. (1958-1963) beigesetzt wurden.
Nach ihren Seligsprechungen wurden sie jedoch in die Basilika überführt: Johannes XXIII. wird seit 2000 in einem gläsernen Sarkophag am Hieronymus-Altar rechts vom Mittelgang verehrt, Johannes Paul II. seit 2011 im zweiten Seitenschiff rechts.
Besonderer Ritus: Sargschließung
Bereits am Vorabend des Requiems wurde der Leichnam Benedikts XVI., der seit Montag für alle sichtbar zur Verabschiedung durch die Gläubigen im Petersdom aufgebahrt war, in den ersten von drei Särgen gebettet, einen aus Zypressenholz.
Bei diesem Ritus wurden einige Beigaben in den Sarg gelegt: Münzen aus seiner Amtszeit, seine erzbischöflichen Pallien von München und Rom und das sogenannte Rogitum in einer Metallkapsel. Auf dieser Urkunde in lateinischer Sprache stehen die ausführlichen Lebensdaten des Verstorbenen auf Latein. Zudem wurde Benedikt XVI. ein Tuch über das Gesicht gelegt. Diese "Verhüllung des Antlitzes" ist eine Neuerung, die Johannes Paul II. eingeführt hat.
Zweiter und dritter Sarg
In dem Zypressenholzsarg wurde Benedikt XVI. schließlich nach dem Requiem in die Grotten gebracht und in einen weiteren Sarg, einen aus Zink, gelegt. Dieser wurde anschließend verschweißt und versiegelt und in einen dritten Sarg, diesmal aus Eichenholz, gehoben und ins Grab hinabgelassen.
Anders als die Trauerfeier am Vormittag fand die Beisetzung im kleinen Kreis unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Auf den veröffentlichten Bildern zu sehen sind neben dem Kardinaldekan Giovanni Battista Re unter anderen Erzbischof Georg Gänswein und die Frauen der geistlichen Gemeinschaft "Memores Domini“, mit denen Papst Benedikt XVI. nach seiner Emeritierung im Kloster „Mater Ecclesiae“ gelebt hatte.
Laut Vatikanangaben wird das Grab in der Nähe der Päpste Paul VI. und Johannes Paul I. nach einigen weiteren Arbeiten voraussichtlich ab Sonntag besucht werden können.