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Wegen eines Einreiseverbots für Reisende aus Deutschland in Israel und Palästina müssen rund 200 Pilger aus dem Bistum Münster zu Hause bleiben. Die Agentur „Emmaus-Reisen“ musste insgesamt fünf Gruppen absagen, die im März ins Heilige Land pilgern wollten. Das bestätigte Martin Burzlaff, Prokurist des katholischen Reiseanbieters.
Betroffen seien zwei Gruppen mit je 45 Personen aus Heiden, eine Gruppe mit 65 Personen aus Damme, eine Gruppe mit 25 Personen aus Cloppenburg, und eine Emmaus-Gruppenreise mit 25 Teilnehmern, darunter Dompropst Kurt Schulte.
„Alle bisher gezahlten Beträge werden selbstverständlich in vollem Umfang erstattet“, betont Burzlaff im Gespräch mit „Kirche-und-Leben.de“. „Wegen der großen Zahl der Gruppen bitten wir allerdings um ein wenig Geduld.“ Er hoffe, dass sich die Situation bald wieder normalisiert, um dann alternative Reisetermine anbieten zu können.
Lage in Rom und Italien
Aktuelle Informationen von Emmaus-Reisen finden Sie hier.
„Wir betrachten die Reisen daher nicht als aufgehoben, sondern nur als aufgeschoben.“ Vorbereitungen für die Heilig-Land-Reise der Gruppen aus Heiden im März 2021 seien bereits im Gange. Derzeit ist kein über Emmaus-Reisen gebuchter Pilger im Heiligen Land.
Bei Reisen ins stark vom Corona-Virus betroffene Italien beobachtet Emmaus-Reisen laut Burzlaff die Entwicklung sehr genau. Die Kunden müssten auch mit kurzfristigen Entscheidungen rechnen. Die geplante Rom-Reise, die am 30. März beginnen sollte, werde voraussichtlich vom 22. bis 27. November nachgeholt. „Wir werden die Situation weiter in den Blick nehmen“, sagte Burzlaff.
Auch KAB sagt Heilig-Land-Reise ab
Auch die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bistum sagte eine eigenständig geplante Reise ins Heilige Land eine Reise ab, wie Diözesanpräses Michael Prinz mitteilte: "36 Pilger wollten am 16. März zu einer zehntägigen Reise ins Heilige Land aufbrechen, um auf den Spuren des Christentums zu wandeln. Auch wollten wir uns als katholischer Sozialverband unserer Wurzeln bewusst werden."
Wie Israel auf Corona reagiert
Am Mittwoch hatte Israel bestehende Einreiseverbote und Quarantäneregelungen auf Deutschland, Schweiz, Österreich, Frankreich und Spanien ausgeweitet. Nicht-israelischen Staatsangehörigen aus den genannten Ländern wird demnach ab Freitag, 7 Uhr, bis auf weiteres die Einreise nach Israel verweigert, es sei denn, sie können belegen, dass sie in der Lage sind, in Israel eine 14-tägige Heimquarantäne anzutreten.
Diese Maßnahme gilt bereits für Reisende aus China, Thailand, Hongkong, Singapur, Macau, Südkorea, Japan und Italien. Touristen, die innerhalb der vergangenen 14 Tage Iran, Irak, Syrien oder Libanon bereist haben, dürfen nicht nach Israel einreisen.
Auch Kirchen in Bethlehem und Palästina geschlossen
Nach dem Verdacht auf mehrere Corona-Infektionen in einem Hotel in Beit Dschallah hat auch das palästinensische Gesundheitsministerium die Schließung sämtlicher Kirchen, Moscheen und Bildungseinrichtungen für die Dauer von zwei Wochen angeordnet. Die Notstandsregelung gilt für den Raum Bethlehem sowie für Jericho, wie aus einer Mitteilung des Ministeriums von Donnerstag hervorgeht. Auch die Geburtskirche in Bethlehem ist von der Notstandregelung betroffen.
Ebenfalls untersagt werden demnach alle Veranstaltungen, Konferenzen und Treffen in dem genannten Zeitraum. Die weitere Einreise von Touristengruppen wird mit sofortiger Wirkung untersagt, bestehende Hotelreservierungen werden aufgehoben. Sich bereits in Bethlehem befindende Touristengruppen sollen unter die Aufsicht der Behörde gestellt werden.
UPDATE 06.03.2020, 15:30: Informationen KAB-Diözesanverband. | mn
UPDATE 09.03.2020, 12:25: Informationen zur Romreise. | hav