Universität sagt sämtliche Veranstaltungen außerhalb des Lehrbetriebs ab

Corona: Veranstaltung über Missbrauch im Bistum Münster fällt aus

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Erste Ergebnisse einer Uni-Studie zu Missbrauch im Bistum Münster werden zunächst doch nicht vorgestellt. Wegen  des Coronavirus hat die Universität Münster alle Veranstaltungen außerhalb des regulären Lehrbetriebs abgesagt.

Erste Ergebnisse einer Studie zu sexuellem Missbrauch im Bistum Münster werden kommende Woche nun doch nicht vorgestellt. Wegen der Verbreitung des Coronavirus hat die Universität Münster alle Veranstaltungen außerhalb des regulären Lehrbetriebs abgesagt, wie die Hochschule am Mittwoch mitteilte. Die für den 11. März geplante Abendveranstaltung zum Zwischenfazit der Forschergruppe soll nachgeholt werden. Ein Termin steht noch nicht fest. Auch die vorgeschaltete Pressekonferenz findet nicht statt.

 

Was Thomas Großbölting und Team erforschen

 

Auf Initiative der Diözese untersuchen der Historiker Thomas Großbölting und weitere Mitarbeiter der Universität seit Oktober Missbrauchsfälle im Bistum Münster zwischen 1945 und 2018. Sie wollen nachvollziehen, wer wann im Bistum zum Thema Missbrauch kommuniziert und möglicherweise auch Hinweise vertuscht hat. Zusätzliche Interviews mit Betroffenen sollen helfen, „anhand von Einzelfällen Dynamiken des Handelns und Hintergründe aufzudecken, die Missbrauch möglich machten“.

Das Forschungsprojekt ist auf zweieinhalb Jahre angelegt und wird vom Bistum mit rund 1,3 Millionen Euro finanziert. Die Diözese habe dennoch keine Eingriffsmöglichkeiten, hatte Großbölting erklärt. Das Forschungsprojekt knüpft an eine 2018 vorgestellte Missbrauchsstudie der deutschen Bischöfe an. Sie verzeichnete im Bistum Münster mindestens 450 Betroffene und 138 beschuldigte Kleriker in den Jahren 1946 bis 2014.

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