Mechthild Heil: Andernfalls bestehe Insolvenz-Gefahr

KFD-Bundesvorsitzende verteidigt Beitragserhöhung: „Brauchen das Geld“

Anzeige

Die Bundesvorsitzende der KFD, Mechthild Heil, sieht keine Alternative zur Beitragserhöhung ihres Verbandes. Man habe schon an allen Ecken und Enden gespart, sagt die Chefin der Frauengemeinschaft.

Die Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD), Mechthild Heil, hat die Beitragserhöhung ihres Verbands verteidigt. „Wir haben lange darüber diskutiert, ob wir das machen können“, sagte Heil in einem am Donnerstag auf dem Portal katholisch.de veröffentlichten Interview. „Aber finanziell war das keine Alternative. Wir brauchen das Geld, um finanziell stark zu bleiben.“

Unlängst war bekannt geworden, dass die KFD, der größte katholische Frauenverband in Deutschland, in den vergangenen drei Jahren rund 94.500 Mitglieder verloren hat. Als mögliche Gründe für die Austritte wurden unter anderem der Vertrauensverlust in die katholische Kirche sowie die erste Beitragserhöhung des Bundesverbands nach 14 Jahren genannt. „Wir haben schon an allen Ecken und Enden gespart und konnten nicht mehr anders, als die 2019 diskutierte und 2021 von den Delegierten der KFD demokratisch beschlossene Erhöhung auch umzusetzen“, betonte Heil. „Wenn der Bundesverband in die Knie gehen und insolvent werden würde, dann wäre ja auch niemandem geholfen.“

Heil: Vielen KFD-Mitgliedern nicht klar, was Verband bedeutet

Zugleich sagte Heil, sie habe den Eindruck, dass vielen Mitgliedern nicht klar sei, was Verband bedeute. „Ich bin ja auch politisch engagiert und sehe das auch in anderen Vereinen oder Parteien, dass auf kommunaler Ebene immer wieder die Frage auftaucht: Was hilft es eigentlich, wenn wir uns zusätzlich im Land oder Bund engagieren, wenn es doch vor Ort läuft? Warum sollten wir dafür Geld bezahlen?“

Wenn es aber zum Beispiel um gesellschaftspolitische Fragestellungen wie etwa „Suizidbeihilfe“ oder das Thema „Gleiche Bezahlung von Frauen und Männern“ gehe, werde die KFD als Bundesverband gefragt. „Und diese Positionierungen müssen ja erarbeitet werden. Dafür braucht es beispielsweise einen Bundesverband. Das verständlich zu machen, ist eine Daueraufgabe, die wir uns noch stärker vornehmen müssen.“

Anzeige