Organisation warnt vor „islamistischem Hyper-Extremismus“

„Kirche in Not“: Religiöser Hass bedroht Weltfrieden

Religiösen Hass in „nie dagewesenem Ausmaß“ beklagt der periodische Bericht von „Kirche in Not“ zur Religionsfreiheit. Er spricht etwa von islamistischem „Hyper-Extremismus“.

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Religiöser Hass in nie dagewesenem Ausmaß bedroht den Weltfrieden. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“. Der Bericht zur Religionsfreiheit warnt vor globalen Auswirkungen „eines neuen Phänomens religiös-motivierter Gewalt“. Ein „islamistischer Hyper-Extremismus“ töte, zerstöre und mache Menschen heimatlos.

Zu den Merkmalen dieser neuen Dimension von Extremismus gehörten systematische Versuche, andersdenkende Gruppen zu verjagen, heißt es in der Mitteilung des Werks. Dazu kämen beispiellose Grausamkeit, ein globales Agieren und der effiziente Einsatz sozialer Medien. Diese würden oft zur Gewaltverherrlichung genutzt. In den vergangenen zwei Jahren hat es laut Studie in jedem fünften Land der Welt Anschläge gegeben, die mit „Hyper-Extremismus“ in Verbindung zu bringen seien. Betroffen seien Länder von Australien bis Schweden und 17 afrikanische Staaten.

 

„Taten des IS als Völkermord einstufen“

 

Die Autoren verlangen, die Verfolgung religiöser Minderheiten durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ als Völkermord einzustufen. Zugleich warnen sie vor einem breit angelegten Versuch, Pluralismus durch eine religiöse Monokultur zu ersetzen.

Die Studie zur Beachtung der Religionsfreiheit in 196 Ländern kommt zum Ergebnis, dass der „islamistische Hyper-Extremismus“ in Teilen des Nahen Ostens alle Formen religiöser Vielfalt eliminiere. Die Gefahr sei groß, dass dies auch in Teilen Afrikas und Asiens geschehe.

 

Zunehmend nicht-staatliche Verfolgung

 

Der alle zwei Jahre veröffentlichte Bericht stützt sich laut „Kirche in Not“ auf Untersuchungen von Journalisten, Wissenschaftlern und Seelsorgern. Entgegen der verbreiteten Ansicht liege die Schuld für die Verfolgung religiöser Minderheiten nicht bei den Regierungen, hieß es. Stattdessen seien in zwölf der 23 am stärksten betroffenen Länder zunehmend nicht-staatlich militante Gruppen verantwortlich.

Die Religionsfreiheit wird laut Studie auch durch ein „erneutes hartes Durchgreifen“ gegen religiöse Gruppen in Ländern wie China und Turkmenistan bedroht. Dazu komme eine fortwährende Missachtung der Menschenrechte für Gläubige in Nordkorea und Eritrea. Erfreuliches sei aus Bhutan, Ägypten und Katar zu berichten. Dort hätten religiöse Minderheiten zuletzt bessere Möglichkeiten bekommen, ihren Glauben zu praktizieren.