Appell auf Frauenwallfahrt in Haltern

Kossen ruft Kolpinger zum Einsatz für Leiharbeiter auf

Prälat Peter Kossen hat Mitglieder des Kolpingwerkes dazu aufgerufen, sich für Leiharbeiter aus Osteuropa und andere Zuwanderer einzusetzen. Auf der Kolping-Diözesan-Frauenwallfahrt rief Kossen vor 420 Frauen dazu auf, Migranten aus der Isolation zu holen.

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Prälat Peter Kossen aus Lengerich hat an die Mitglieder des Kolpingwerkes im Bistum Münster appelliert, sich für Leiharbeiter aus Osteuropa einzusetzen. Auf der Kolping-Diözesan-Frauenwallfahrt zum Annaberg in Haltern rief Kossen am Montag vor 420 Frauen dazu auf, Migranten aus der Isolation zu holen und über alle Sprachbarrieren hinweg anzusprechen.

Kossen forderte die Kolping-Mitglieder ebenso auf, Kontakte zu polnischen Pflegekräften aufzunehmen. Diese seien oft über Monate zur Pflege und Betreuung in deutschen Haushalten tätig. Auch Politiker sollten nach der Vorstellung des Lengericher Pfarrers angesprochen werden, um die „globale Abwärtsspirale von Entlohnung und Arbeitsbedingungen“ zu stoppen.

 

„Für Gerechtigkeit muss gestritten werden“

 

Die Ursachen und Bedingungen von Migration müssten zum Thema gemacht werden, verlangte der Prälat. „Für Gerechtigkeit muss gestritten werden, auch in unserem Land.“ Es gebe Alternativen zu Ungerechtigkeit und Rücksichtslosigkeit. Es sei notwendig, sich im Sinne Adolph Kolpings für Gerechtigkeit und Solidarität einzusetzen. Kolping sei kein weltfremder Spinner gewesen, sondern ein Priester, der sich für aktives Handeln eingesetzt habe.

Kossen äußerte sich auf dem Abschlussgottesdienst der Wallfahrt auf dem Annaberg in Haltern. Gebet, Meditation, Gesang, Kreuzweg und ein Picknick im Freien prägten den Nachmittag der Kolping-Frauen. Im März hatte Kossen die höchste Auszeichnung des Kolping-Diözesanverbands Münster, die Theodor-Kochmeyer-Plakette, erhalten. Damit würdigte der Verband den Einsatz des Prälaten gegen die Ausbeutung von Arbeitnehmern.

 

Gegen Missbrauch von Werkverträgen auf Schlachthöfen

 

Von 2011 bis 2016 war Kossen Ständiger Vertreter des Bischöflichen Offizials für den oldenburgischen Teil des Bistums Münster, vergleichbar mit einer Tätigkeit als Generalvikar. In dieser Zeit hatte er sich vor allem gegen den Missbrauch von Werkverträgen auf regionalen Schlachthöfen gewandt, vor allem für Arbeiter aus Südosteuropa.

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