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Das unabhängige Forscherteam, das im Auftrag des Bistums Münster die Fälle von sexuellem Missbrauch in der Diözese seit 1945 aufarbeitet, bittet um Mithilfe. Missbrauchs-Betroffene und Personen, die von Fällen in den Jahren 1945 bis 2018 erfahren haben, sind gebeten, sich an die Wissenschaftler zu wenden.
Kontakt ist möglich unter Telefon 0251/83-23178 oder per E-Mail an missbrauchsstudie(at)uni-muenster.de. Die Studie entsteht unter Leitung des Historikers Thomas Großbölting am Historischen Seminar der Universität Münster.
Darum geht es
Wer waren die Täter? Welche strukturellen Momente begünstigten die Missbrauchsfälle? Wie reagierten kirchlich Verantwortliche im Bistum Münster auf Vorwürfe und Taten? Gab es Reaktionen in den Gemeinden? Diesen Fragen will die Studie nachgehen.
Mit Hilfe von Interviews möchten die Wissenschaftler nach eigenen Angaben Informationen sammeln, die in Kirchen-Akten nur ansatzweise zu finden seien. So hoffen die Forscher, ein genaueres Bild der Vorgänge zu gewinnen.
Höchste Priorität: Schutz der Persönlichkeit
Der Persönlichkeitsschutz der Betroffenen genieße bei den Befragungen höchste Priorität. Die Mitarbeiter des Forschungsprojekts seien zur Verschwiegenheit verpflichtet. Auskünfte und Interviews würden vertraulich behandelt, alle Informationen anonymisiert.
Mitte September hatten Großbölting und Münsters Generalvikar Klaus Winterkamp das Forschungsvorhaben vorgestellt. Das Bistum Münster finanziert es mit 1,3 Millionen Euro. Damals betonte Großbölting, es sei „maximale Unabhängigkeit“ vereinbart.
Bistum gewährt Zugang zu Akten
Das Bistum gewähre „uneingeschränkten Zugang“ zu seinen Akten. Das unterscheide die Arbeiten von der 2018 vorgestellten bundesweiten Missbrauchsstudie, bei der es in vielen Diözesen nur mittelbar Zugang über Bistumsmitarbeiter gegeben habe. Das Bistum Münster hatte für diese Aufgabe eine Rechtsanwaltskanzlei beauftragt.