Stetter-Karp stärkt Bätzing den Rücken

Nach Vatikan-Absage: Katholikenkomitee verteidigt erneut Synodalen Weg

  • ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp hat den Synodalen Weg nach erneuter Vatikan-Kritik verteidigt.
  • Sie unterstütze Bischof Bätzing, der an einem „Synodalem Rat“ festhalten möchte.
  • Zuvor hatte der Vatikan dieser Einrichtung eine Absage erteilt.

Anzeige

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken hat die Reforminitiative Synodaler Weg gegen Kritik aus dem Vatikan verteidigt. ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp stellte sich am Dienstag hinter die Aussagen des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing. Der Limburger Bischof hatte zuvor erklärt, an der Einrichtung eines „Synodalen Rates“ festzuhalten.

Der Rat soll sich als neues bundesweites Beratungs- und Leitungsorgan mit „wesentlichen Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft“ befassen und die Beratungen des im März zu Ende gehenden Synodalen Wegs verstetigen. Dabei sollen Bischöfe, Priester und Laien gemeinsam über kirchliche Grundsatzfragen und über den Einsatz finanzieller Mittel beraten und entscheiden. Die Einrichtung des Gremiums soll ein „Synodaler Ausschuss“ vorbereiten.

Vatikan erteilt Synodalem Weg klare Absage

Der Vatikan hatte diesem Ansinnen eine Absage erteilt. Weder der Synodale Weg noch ein von ihm eingesetztes Organ, noch eine nationale Bischofskonferenz sei befugt, ein solches Gremium einzurichten, das die Autorität der Bischöfe beschneide, heißt es in einem Schreiben. Daraus geht hervor, dass sich im Vorfeld die Erzbischöfe und Bischöfe von Köln (Woelki), Eichstätt (Hanke), Augsburg (Meier), Passau (Oster) und Regensburg (Voderholzer) mit der Frage an Rom gewandt hatten, ob sie an einem „Synodalen Ausschuss“ teilnehmen müssten und ob sie teilnehmen dürften.

„Das Bischofsamt wird durch den geplanten Ausschuss gestärkt, nicht geschwächt. Ich bin froh zu sehen, dass die überwältigende Mehrheit der deutschen Bischöfe am Synodalen Weg festhält“, erklärte ZdK-Präsidentin Stetter-Karp. Wenn die Bischöfe von Köln, Augsburg, Passau, Regensburg und Eichstätt nicht am Synodalen Ausschuss teilnehmen möchten, sei das zu bedauern. „Das Kirchenrecht gibt ihnen die Möglichkeit, dies frei zu entscheiden.“

Neue Wege der Gewaltenteilung notwendig

Die katholische Kirche in Deutschland müsse sich nach dem Missbrauchsskandal jedoch neu aufstellen, so Stetter-Karp weiter. „Wir brauchen strukturelle Reformen und neue Wege der Gewaltenteilung. Wir brauchen mehr Teilhabe, eine gerechte Kirche und ein klares Ja zur Vielfalt. Gerade dadurch stärken wir das Bischofsamt.“

Anzeige