Kurienkardinal sieht größte Vorbehalte vor allem bei jungem Klerus

Synoden-Chef Grech: Es gibt offenen Kampf gegen Weltsynode

  • Einen offenen Kampf gegen die von Papst Franziskus einberufene Weltsynode beklagt deren Sekretär Kardinal Mario Grech.
  • Vor allem junge Priester seien dagegen.
  • Bischöfe hätten die Sorge gehabt, die Beteiligung von Laien führte zu einer Demokratisierung der Kirche.

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Der im Vatikan für die Synoden zuständige Kardinal Mario Grech hat berichtet, dass es in der Kirche Widerstand gegen die laufende, von Papst Franziskus gestartete weltweite Synode zur Reform der katholischen Kirche gebe. Es gebe Leute, „die diese Synode offen bekämpfen“, sagte Grech der Monatszeitschrift „Vita Pastorale“.

Laut Grech gibt es ein breites Spektrum von Reaktionen in der Kirche. Es reiche „von denen, die diese synodale Herausforderung wirklich angenommen haben, bis hin zu solchen, die sie offen bekämpfen.“

Grech: Klare Ablehnung bei jungen Priestern

Der Kardinal führte aus, anfangs seien vor allem Bischöfe dagegen gewesen, weil sie befürchteten, die Beteiligung des Volkes Gottes führe zu einer Art Demokratisierung der Kirche. Inzwischen seien aber viele dieser Bischöfe aufgrund der Erfahrungen mit dem Konsultationsprozess der vergangenen Monate überzeugt, dass es sich um ein gutes Projekt handele. Die meisten Laien hätten mit großem Enthusiasmus reagiert, sagte Grech weiter.

Die größten Schwierigkeiten gebe es im Klerus, vor allem unter den jüngeren Priestern. Viele von ihnen zeigten eine klare Ablehnung.

Die Zeitschrift „Vita Pastorale“ wird mit Beteiligung der Italienischen Bischofskonferenz herausgegeben. Ihre Abonnenten sind überwiegend Seelsorgende.

Kardinal Pell: Weltsynode als "toxischer Albtraum"

Derweil wurde ein postum veröffentlichter Text des australischen Kurienkardinals George Pell bekannt. In der britischen Zeitschrift „Spectator“ bezeichnete er das Projekt der Weltsynode als einen „toxischen Albtraum“.

Ein vom Vatikan erstelltes begleitendes Arbeitsdokument sei „einer der inkohärentesten Texte, der je aus Rom verschickt wurde“. Das Schreiben sei nicht nur „in neomarxistischem Jargon verpackt“, sondern „feindselig gegenüber der apostolischen Tradition“. Grundlegende christliche Lehren würden ignoriert, so der Vorwurf des 81-jährig verstorbenen Kurienkardinals.

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