Papier im Vorfeld der kirchlichen Wahlen 2024

Niedersachsens evangelische Kirchen: Kein Gemeinde-Amt für Extremisten

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Wer sich rassistisch, antisemitisch, islamfeindlich, queerfeindlich oder demokratiefeindlich äußert oder Parteien angehört, die dies tun, kommt für ein kirchliches Leitungsamt nicht in Frage. Das stellen die evangelischen Kirchen in Niedersachsen im Vorfeld der kirchlichen Wahlen 2024 klar.

Menschen mit extremistischen oder menschenfeindlichen Einstellungen dürfen in evangelischen Gemeinden in Niedersachsen nach Ansicht der Landeskirchen keine Ämter übernehmen. Das gelte auch für Personen, die Parteien, Vereinigungen und Initiativen angehören, die für solche Inhalte stehen, teilt die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen mit. Papiere mit entsprechenden Empfehlungen hätten die fünf Landeskirchen an ihre Gemeinden übermittelt. Namen konkreter Organisationen werden nicht genannt.

"Wenn sich jemand rassistisch, antisemitisch, islamfeindlich, queerfeindlich oder demokratiefeindlich äußert, kommt diese Person für ein kirchliches Leitungsamt nicht in Frage", sagt der Ratsvorsitzende der Konföderation, der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit. "Für uns als evangelische Kirchen ist klar, dass kirchliche Leitungsämter nur Menschen übernehmen können, die unsere grundlegende Haltung als evangelische Kirche teilen: Alle Menschen sind von Gott zu seinem Bilde geschaffen. Darauf beruht nach biblischem Verständnis ihre Würde als Menschen."

Hilfe für Zulassung von Kandidierenden zu Wahlen

Das Papier gibt es hier zum Herunterladen in der Version für die Landeskirche Hannover.

Im Frühjahr 2024 sollen in den evangelischen Gemeinden im Land die Leitungsgremien neu gewählt werden. Die Empfehlungen seien im Vorfeld dieser Wahlen veröffentlicht worden, heißt es. Sie richteten sich an die amtierenden Gremien, die in den nächsten Wochen über die Zulassung von Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl entschieden.

Die Texte seien auf die Gesetzgebung der einzelnen Landeskirche abgestimmt. Die Papiere tragen den Titel "Hinweise für den Umgang mit extremistischen Positionen und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit". Zur Konföderation der evangelischen Kirchen in Niedersachsen gehören die Landeskirchen Oldenburg, Braunschweig, Hannover und Schaumburg-Lippe sowie die Reformierte Kirche.

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