Münchner Kardinal nach der bayerischen Landtagswahl

Marx: Klare Grenze zur AfD auch in der Kirche – Rechtsruck erschreckt

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Kardinal Reinhard Marx aus München fordert eine klare Grenze zu Rechtsparteien wie der AfD – auch in der Kirche. Zudem warnt er die künftige bayerische Landesregierung und alle demokratischen Parteien.

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx schaut "mit größter Sorge" auf den Rechtsruck in Deutschland und Europa. "Parteien finden erheblichen Zuspruch, die in weiten Teilen klar rechtsextreme Positionen vertreten", sagte Marx den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. “Das erschreckt mich.”

Der Erzbischof sagte, er verstehe nicht, "wie ein überzeugter Christ Parteien wählen kann, die rechtsextrem sind, die nationalistische, rassistische und menschenverachtende Parolen verbreiten". Mitglieder solcher Parteien könnten in der Kirche keine Verantwortung ausüben.

Wie die Kirche dem Rechtsruck begegnet

Der Kardinal forderte, Bayerns künftige Landesregierung dürfe sich von der AfD nicht treiben lassen, wenn diese Angst verbreite. Andere Parteien sollten auch nicht versuchen, die AfD in Wortwahl und Inhalt zu imitieren, um Stimmen zu bekommen. “Nach rechts muss eine klare Grenze gezogen werden.”

Marx sagte, die katholische Kirche begegne dem Rechtsruck, indem "wir die Demokratie verteidigen, Populisten und Extremisten klar entgegentreten - und deren Schwarz-Weiß-Malerei und Verhetzung entlarven". Da setze auch das vor Jahren von den bayerischen Diözesen gegründete Kompetenzzentrum für Demokratie und Menschenwürde an.

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