Je zehn Minuten Spielzeit an der Fleiter Orgel – auch für Hobbymusiker

Orgeltag mit 33 Musikern in Ahaus zum Zuhören und Mitmachen

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Der Organist Jan Willem Docter plant am 7. November den ersten Ahauser Orgeltag. An diesem Tag dürfen zahlreiche Kirchenmusiker die Fleiter-Orgel in der Kirche Mariä Himmelfahrt spielen. Über den Orgeltag als Tag der Begegnung und des Zuhörens spricht der aus den Niederlanden stammende Organisator im Interview mit „Kirche-und-Leben.de“.

Herr Docter, was war für Sie der Grund, einen Ahauser Orgeltag zu organisieren?

Ich habe mehrmals in die Niederlanden an so einem Tag teilgenommen und wollte das auch mal hier in Ahaus machen. Es gibt immer wieder gute und freundschaftliche Kontakte zu meinen Berufskollegen, die sich der Kirchenmusik widmen. Außerdem möchte ich meine Arbeit an Mariä Himmelfahrt in Ahaus und die wunderbare Fleiter-Orgel vorstellen. Im Austausch mit anderen Kirchenmusikern lernt man auch immer wieder Neues.

 Wie wird der Tag am 7. November ablaufen?

Die Kirche Mariä Himmelfahrt in Ahaus bekam Anfang 2018 eine neue Orgel. Sie hat 42 Register auf drei Manuale und Pedal. Davon sind vier Register Transmissionen (Kopplungen einzelner Register) und eine Extension. Aus der Vorgängerorgel konnten 31 Register übernommen werden. Neu hinzugekommen sind Cromorne 8′ und Quintade 8′ im Positiv, sowie Vox coelestis, Traversflöte 4′ und eine französische Oboe 8′ im Schwellwerk. In Zusammenarbeit mit der Architektin Monika Göddeker, die ein außergewöhnliches Design entwarf, konnte auch ein Prinzipal 16′ realisiert werden. Das besondere an dieser Orgel sind die Wände des Orgelgehäuses. Auf einer tragenden Leimbinderkonstruktion sind abnehmbare Paneele angebracht, die mit einem Akustikstoff bespannt sind. Die Pfeifen des Prinzipal 16′ sind frei aufgehängt.

Nach dem morgendlichen Gottesdienst und einer kurzen Einführung um 10.30 Uhr können ab 11 Uhr bis zu 33 Organisten die Orgel spielen. Vorgesehen sind zehn Minuten pro Teilnehmer. Um 17 Uhr ist eine Pause. Um 18 feiern wir die Vorabendmesse. Drei auswärtige Organisten dürfen während des Gottesdienstes die Orgel spielen. Um 19.30 Uhr gebe ich dann das Schlusskonzert. Zuhörer sind den ganzen Tag über gern gesehen.

Was ist an der Fleiter-Orgel so besonders?

Sie hat einen wundervoll warmen Klang. Man kann unglaublich viele verschiedene Musikstile darauf spielen. Vor etwa drei Jahren wurden die alten Orgelteile gereinigt, neu zusammengestellt und sinnvoll um weitere Bestandteile ergänzt. So konnte die musikalische Bandbreite und Ausdrucksweise des Instruments auf gelungene Weise erweitert werden.

Wie viele Organisten beteiligen sich an der Aktion?

Bislang haben sich schon 15 Musikerinnen und Musiker angemeldet. Maximal 33 Teilnehmer sind vorgesehen. Meine niederländischen Kollegen, die gern kommen würden, haben die Corona-Beschränkungen zu beachten. Ich werde die Corona-Regeln und Hygiene-Maßnahmen gut im Auge behalten. Anmelden zum Orgeltag können sich übrigens Hobbymusiker wie professionelle Musiker.

Kennen Sie schon die Orgelwerke, die gespielt werden?

Nein. Jeder bringt sozusagen seine eigene Tasche mit Musik mit und wählt spontan aus, was er spielen möchte. Meiner Erfahrung nach spielt jeder das Orgelwerk, was er am besten kann. Wahrscheinlich wird es an diesem Tag auch noch eine kleine Überraschung auf zwei Orgeln geben.

 Was werden Sie selbst spielen?

Das Programm des Schlusskonzertes ist zugleich Anfang der so genannten „Nacht der offenen Kirchen“. Spielen werde ich von Bach das Präludium, Trio und die Fuge in C, von Händel die Arie mit Variationen „The Harmonious Blacksmith“, von Luigi Bottazzo eine Melodia, von Sigrid Karg-Elert die Fuga con Corale aus dem sinfonischen Choral „Jesu meine Freude“ sowie von Feike Asma die Choralbearbeitung „Jesu meine Freude“ und die Choralfantasie „Nun danket alle Gott“.

Videos von Jan Willem Docter an der Ahauser Fleiter-Orgel gibt es auf dem Youtube-Kanal der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt.

Aktualisierung 21. Oktober: Der Verantstalter weist darauf hin, dass das Programm je nach Entwicklung der Corona-Zahlen in kleinerer Form, oder im äußersten Fall gar nicht stattfinden wird.

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