Bisher hatten einzelne Behörden zum Teil eigenes Vermögen

Papst Franziskus verbietet Sondervermögen im Vatikan

  • Papst Franziskus hat per Gesetz festgelegt, dass es innerhalb des Heiligen Stuhls keine Sondervermögen geben darf.
  • In der Vergangenheit hatte es in mehreren Untergliederungen des Heiligen Stuhls, etwa im Staatssekretariat oder in der Behörde für die Glaubensverkündigung, zum Teil erhebliche Sondervermögen gegeben.
  • Unter anderem wegen unklarer Zuständigkeiten hatte es immer wieder Finanzskandale im Vatikan gegeben.

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Papst Franziskus hat per Gesetz festgelegt, dass es innerhalb des Heiligen Stuhls keine Sondervermögen geben darf. Ein entsprechender Erlass ("Motu Proprio") wurde am Donnerstag vom vatikanischen Presseamt veröffentlicht. Er trägt das Datum vom 20. Februar.

In dem Text heißt es: "Die Einrichtungen des Heiligen Stuhls erwerben und verwenden" Güter "nicht für sich selbst, wie ein privater Eigentümer, sondern im Namen und mit der Autorität des Papstes für die Verfolgung ihrer institutionellen Zwecke, die ebenfalls öffentlich sind, und daher für das Gemeinwohl und im Dienst der universalen Kirche."

"Keine exklusiven Besitzansprüche"

In der Vergangenheit hatte es in mehreren Untergliederungen des Heiligen Stuhls, etwa im Staatssekretariat oder in der Behörde für die Glaubensverkündigung, zum Teil erhebliche Sondervermögen gegeben. Einige davon waren faktisch der unmittelbaren Kontrolle und Verfügung durch den Papst entzogen.

In dem Motu Proprio heißt es nun: "Keine Institution oder Behörde kann einen privaten und exklusiven Besitzanspruch auf Güter des Heiligen Stuhls für sich reklamieren." Vielmehr seien "alle beweglichen und unbeweglichen Güter, einschließlich Bargeld und Wertpapieren, die von den kurialen Institutionen und den mit dem Heiligen Stuhl verbundenen Körperschaften in irgendeiner Weise erworben wurden oder werden, kirchliche öffentliche Güter und als solche Eigentum (...) des Heiligen Stuhls in seiner Gesamtheit und gehören daher (...) zu seinem einheitlichen, unteilbaren und souveränen Vermögen".

Nach mehreren Finanzskandalen

Mit den neuen Bestimmungen bekräftigt der Papst seine Linie, die Leitung der Kirche zu vereinheitlichen und zu straffen. Unter anderem wegen unklarer Zuständigkeiten hatte es in der Vergangenheit immer wieder Finanzskandale im Vatikan gegeben.

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