Gruppen gestalten 22 Darstellungen

Premiere in Sendenhorst: Krippenweg offen für Besucher bis 7. Januar

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Erstmals ist in Sendenhorst ein Krippenweg zu besichtigen. Die Idee kam aus der Gemeinde und die Resonanz übertraf alle Erwartungen der Organisatoren des ökumenischen Projekts.

Im Schützen- und Bürgerwald in Sendenhorst (Kreis Warendorf) hat die Heilige Familie schon früh im Advent eine Herberge gefunden. Besser gesagt 22 ganz verschiedene Krippendarstellungen kann man in dem schönen, lichten Laubwald entlang eines Weges bewundern. Goldene Sterne weisen Besuchern den Weg zu Maria, Josef und dem Jesuskind.

Von der Idee bis zur Eröffnung vergingen elf Monate, in denen das außergewöhnliche und ökumenische Gemeinschaftswerk entstanden ist. Die Idee zum Krippenweg hatte Jutta Kalthoff von einem Besuch in Münster-Handorf mitgebracht, wo es diese eindrucksvolle Freiluft-Ausstellung im Boniburger Wald schon lange gibt. Jutta Kalthoff begeisterte Pfarrer Clemens Lübbers (Pfarrei St. Martinus und St. Ludgerus Sendenhorst-Albersloh) und seinen evangelischen Kollegen Pfarrer Manfred Böning mit dem Vorschlag, auch einen Krippenweg in Sendenhorst zu gestalten. Die beiden Kirchenmänner haben in ihren Gemeinden und den verschiedenen Gruppen für die Aktion geworben und viele mit der Idee angesteckt.

Sendenhorster Krippenweg übertrifft Erwartungen 

Und so entstand die Projektgruppe Krippenweg. Dazu zählen die Naturfördergesellschaft (NFG), die Martinusschützen, die Katholische Frauengemeinschaft, mehrere Gruppen Erstkommunionkinder, drei Kindertagesstätten, zwei Konfirmanden- und die Frauengruppe der evangelischen Kirche. Aber auch Familien und Nachbarschaften beteiligten sich. „Besonders bemerkenswert ist, dass die Idee von außen an uns herangetragen wurde“, betonte Pfarrer Lübbers bei der feierlichen Eröffnung. Vorsichtig optimistisch hatten die Organisatoren zunächst mit zehn Krippen gerechnet. Dass es am Ende 22 ganz verschiedene Darstellungen geworden sind, hat alle überrascht.

Und so versammelten sich zur Eröffnung mehr als 100 Sendenhorster an der Schutzhütte in dem Naherholungsgebiet zwischen Sendenhorst und Tönnishäuschen zu einer kleinen Andacht mit musikalischer Begleitung durch die Stadt- und Feuerwehrkapelle. Da Pfarrer Böning erkrankt war, gestaltete Clemens Lübbers allein, aber in ökumenischer Verbundenheit die Eröffnung. Er erinnerte an die Friedensbotschaft des Weihnachtsfestes und verlas das Markus-Evangelium mit der Geburt Jesu. „Gestaltet diese Welt zum Guten und Schönen so wie diese Krippen gestaltet wurden“, forderte Lübbers die Zuhörer auf. Er rief in den Fürbitten zum Frieden für die Ukraine, Israel und andere Kriegs- und Krisenherde auf der Welt auf, bevor er die Krippen segnete. Auch Sendenhorsts Bürgermeisterin Katrin Reuscher freute sich über die tolle Gemeinschaftsaktion.

Krippenweg bis 7. Januar geöffnet

Vor allem die kleinen Besucher konnten es kaum abwarten, sich dann mit ihren Familien auf den Weg zu machen, um die kleinen, hauptsächlich aus naturnahen Materialien liebevoll gestalteten Kunstwerke in Augenschein zu nehmen. Auf Hinweisschildern stellen sich die Krippenbauer und ihre Idee zum jeweiligen Exponat vor. Vier Leuchtkästen weisen auch im Dunklen den Rundweg aus.

Inzwischen haben sich bereits Gruppen zu einem Besuch des Krippenwegs angemeldet, der bis zum 7. Januar zum Besuch einlädt. Und wer weiß: Vielleicht ist der Grundstein für eine neue vorweihnachtliche Tradition in Sendenhorst gelegt worden.

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