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Das Wahlprogramm der Alternative für Deutschland (AfD) ist nach Ansicht des Bonner Publizisten Andreas Püttmann in den Ausführungen zur Familie nur auf den ersten Blick christlich. Im Interview mit „Kirche+Leben“ sagte Püttmann, Christentum und Kirche kämen fast gar nicht vor, sondern nur im anti-islamischen Kontext. Auch die Ehe werde im AfD-Wahlprogramm nur im anti-islamischen Kontext erwähnt, „bei der Imam-Ehe, der Kinder-Ehe, Verwandtenehe oder im Ausland geschlossenen Ehe“.
Frauen kämen im Wahlprogramm nur in drei negativ-Aussagen vor: als Demografieversagerin, als Muslima, deren Kopftuch der Integration und Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen angeblich widerspreche, und als vorgeblich ideologisch Fehlgeleitete durch Gender-Studies und Quotenregelungen.
„Äußerlich fromm, innerlich verweltlicht“
Der Politikwissenschaftler widersprach einer Gleichsetzung der Begriffe christlich und konservativ. Die zentralen Werte des Konservativismus seien Arbeit, Familie, Vaterland – die des Christentums Glaube, Liebe, Hoffnung.
Die Minderheit kirchennaher Katholiken, die zur AfD tendiere, verstehe sich selbst als „heiliger Rest“ der Kirche, „sogar gegen den Papst“. Diese Gruppe ist laut Püttmann „äußerlich fromm, innerlich verweltlicht im Sinne autoritärer Selbstbezüglichkeit“.
Den Wortlaut des Interviews lesen Sie in der Wochenzeitung „Kirche+Leben“ (Ausgabe vom 16. Juli), die Sie hier bestellen können.