Vize-Präsidentin Karin Kortmann beklagt fehlende Gespräche über Synodalen Weg

Scharfe Kritik am Vatikan durch ZdK: Dialog ist etwas anderes

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Die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Karin Kortmann, wirft dem Vatikan mangelnde Gesprächsbereitschaft über den Reformprozess in Deutschland vor. Vertreter des Synodalen Wegs hätten mehrfach um ein Gespräch mit Papst Franziskus oder Vertretern seiner Kurie gebeten, bislang vergeblich. Bei dem Reformprozess gehe es "nicht nur um nette Treffen". Vielmehr werde "mit brennender Sorge darauf geschaut , dass die Kirche so in eine Sackgasse läuft".

Die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Karin Kortmann, wirft dem Vatikan mangelnde Gesprächsbereitschaft über den Reformprozess in Deutschland vor. Vertreter des Synodalen Wegs hätten mehrfach um ein Gespräch mit Papst Franziskus oder Vertretern seiner Kurie gebeten, sagte Kortmann am Montag dem Internetportal domradio.de. "Das ist bisher nie aufgegriffen worden. Der Nuntius sitzt bei uns bei den Synodalversammlungen hörend dabei, gibt keine Wortmeldung ab. Ein dialogisches Prinzip ist etwas anderes."

Sie hoffe sehr, dass Papst Franziskus verstanden habe, dass es bei dem Reformprozess "nicht nur um nette Treffen geht, sondern dass hier mit brennender Sorge darauf geschaut wird, dass die Kirche so in eine Sackgasse läuft, in der sie auch keine gesellschaftspolitische Bedeutung mehr hat und die Gläubigen sich verschnupft und auch enttäuscht von diesem Machtapparat abwenden", fügte sie hinzu.

 

Kortmann: Entscheidungen nicht nur durch Bischöfe

 

Kortmann betonte, offenbar herrsche in Rom große Sorgen davor, dass Teilkirchen sich verselbstständigten. Dabei werde aber nicht wahrgenommen, dass sich in unterschiedlichen Ländern auch kirchliche Strukturen veränderten, weil Gläubige auch gesellschaftspolitisch im Rahmen von Demokratie, Mitbestimmung und Teilhabe andere Erfahrungen machten.

Aus Sicht von Kortmann liegen die Reformthemen auf dem Tisch: Die katholischen Laien wollten mehr Frauen in Leitungsämtern, andere Formen der Gemeindeleitung oder die Möglichkeit der Laien, zu predigen. "Das Diakonat der Frau schwebt wie eine Wolke über allen Teilen der Weltkirche, ohne dass wir die Weltkirche infrage stellen."

 

Kortmann verlässt Präsidien

 

In diesen Bereichen seien Entscheidungen notwendig. Sie dürften aber nicht nur von Bischöfen getroffen werden. "Es kann nicht sein, dass diese nur von Bischöfen getroffen werden, denn dann sind wir bei dem, was wir bisher haben und dann wird sich nichts verändern."

Kortmann ist seit 2009 Vizepräsidentin des ZdK. Bei der Synodalversammlung in Frankfurt kündigte sie am 2. Oktober an, im Herbst dieses Jahres nicht mehr für eine weitere Amtszeit zu kandidieren. Damit wird sie - wie auch der ebenfalls nicht wieder kandidierende ZdK-Präsident Thomas Sternberg aus Münster - auch dem Präsidium des Synodalen Wegs nicht mehr weiter angehören.

 

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