Einrichtung plant mit Zuschuss des Erzbistums und mit Spenden

Umstrittene „Woelki-Hochschule“ KHKT in Köln legt Finanzplan vor

  • Nach Kritik an unklaren Finanzierungsfragen hat die Trägerstiftung der Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) den geforderten Businessplan vorgelegt.
  • Der Plan gelte für 2023 bis 2029 und sehe 2029 Einnahmen und Ausgaben in Höhe von rund 4,6 Millionen Euro vor, hieß es.
  • Die KHKT plant mit einem jährlichen Zuschuss des Erzbistums und mit Spenden.

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Nach Kritik an unklaren Finanzierungsfragen hat die Trägerstiftung der Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) den geforderten Businessplan vorgelegt. Er werde "getragen vom Gedanken eines sozialunternehmerischen Ansatzes" und gelte für 2023 bis 2029, teilte die von Kardinal Rainer Maria Woelki vorangetriebene Einrichtung mit.

Der Plan sehe 2029 Einnahmen und Ausgaben in Höhe von rund 4,6 Millionen Euro vor, hieß es. Darin seien Zuschüsse des Erzbistums von 2,0 Millionen Euro eingeplant.

Keine detaillierten Angaben

Weitere Gelder sollen unter anderem aus Spendenmitteln fließen. Nähere Angaben dazu sowie zu den vorgesehenen Einnahmen und Ausgaben für die Jahre vor 2029 sind in der Mitteilung nicht enthalten.

Im Dezember hatte der Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat des Erzbistums Köln als Kontrollgremium einen Zuschuss für die KHKT lediglich für 2023 genehmigt. Er stammt aus dem erzbischöflichen Fonds, aus dem die Hochschule schon in den ersten drei Jahren ihres Bestehens finanziert wurde.

Kontrollgremium beschloss bisher keine langfristige Finanzierung

Aus demselben Topf erhalten auch Betroffene sexualisierter Gewalt Zahlungen in Anerkennung ihres Leids, weil dafür weder Kirchensteuermittel noch Bistumsvermögen verwendet werden sollen. Ebenfalls daraus bezahlt wurden bisher Gutachter und Kommunikationsberater in den Auseinandersetzungen um den Umgang mit Missbrauch.

Eine langfristige Finanzierung der KHKT aus Kirchensteuermitteln beschloss das Kontrollgremium bisher nicht und stellte stattdessen mehrere Forderungen auf. So wurde unter anderem die Trägerstiftung aufgerufen, eine "belastbare mittelfristige Finanzplanung" samt Businessplan vorzulegen, "der auch ein Schließungsszenario umfasst". Ob solch ein Szenario formuliert wurde, geht aus der aktuellen Mitteilung nicht hervor.

Woelki trieb Übernahme und Aufbau voran

Auf Initiative Woelkis hatte das Erzbistum die Hochschule 2020 vom Orden der Steyler Missionare in St. Augustin übernommen und baut sie in Köln neu auf. Beobachter sehen darin ein konservatives Gegenüber zur Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn, wo die angehenden Kölner Priester traditionell studieren. Kritiker, darunter die Vertretung der katholischen Laien, halten den jährlichen Millionenaufwand für überflüssig, weil das Angebot an katholischer Theologie ausreiche.

Anfangs bekam die Hochschule aus dem Woelki zur Verfügung stehenden Fonds rund drei Millionen Euro pro Jahr. 2022 stufte der Kardinal die Bildungseinrichtung als "pastoralen Schwerpunkt" ein. Das könnte Folgen für eine mögliche Zuwendung aus Kirchensteuermitteln haben. Denn nach einer Ordnung des Erzbistums hat der Finanzdirektor den Etatentwurf nach den inhaltlichen Vorgaben des Erzbischofs aufzustellen.

Hochschule nennt Einzelheiten
Die Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) rechnet in den kommenden sechs Jahren mit Ausgaben von 28 Millionen Euro. Das teilte die Einrichtung auf Anfrage mit. Der Businessplan sehe zwischen 2023 und 2029 jährlich steigende Aufwendungen vor – von 2,9 Millionen Euro 2023 bis hin zu 4,6 Millionen Euro 2029.

Die Ausgaben sollen hauptsächlich über Zuschüsse des Erzbistums Köln und über Spenden gedeckt werden. Ziel für 2029 sei, dass zwei Millionen der 4,6 Millionen Euro von der Erzdiözese kommen, so der ehrenamtliche KHKT-Sprecher Clemens Neck.

Auf die Frage, wie hoch die Bistumszuschüsse 2023 bis 2028 ausfallen werden, sagte er: „Das müssen wir jährlich sehen und abhängig machen von den Spendenmitteln.“ Die KHKT wolle „so viel wie möglich über Eigenmittel schaffen“. Laut Hochschule muss der Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat des Erzbistums über den Businessplan noch beraten. | KNA

Update 2. Juni: Kasten mit weiteren Einzelheiten

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