Serie „Welttag der Großeltern“ (5) – ein Blick in die Bibel

Was die Bibel von Großvätern und Großmüttern berichtet

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Am 26. Juli gedenkt der Kirche der heiligen Anna und des heiligen Joachim, der Eltern der Gottesmutter Maria und damit der Großeltern Jesu. Was berichtet die Bibel sonst noch über Großeltern?

Methusalem war mit 969 Lebensjahren der älteste Mensch der Bibel. Er war der Großvater von Noach, der mit Hilfe seiner Arche den Fortbestand von Mensch- und Tierwelt sicherte.

Großväter und -mütter tauchen in den Stammbäumen Israels auf. Jakob gilt zusammen mit seinem Großvater Abraham und seinem Vater Isaak als einer der Stammväter der zwölf Stämme Israels. Nachkommenschaft gilt als Segen, der mit der Bundesbeziehung zu Gott verheißen ist: „Eine Krone der Alten sind Kindeskinder“ (Spr 17,6).

 

Besonderheit in den Zehn Geboten

 

Über das Zusammenleben von Großeltern und Enkeln erzählt die Bibel wenig. Der familiäre Zusammenhang war in der gesamten Bibel jedoch überlebenswichtig, da er die Altersversorgung garantierte. Die Weisung „Ehre deinen Vater und deine Mutter“ ist als einziges der Zehn Gebote verbunden mit der Zusage eines langen, erfüllten Lebens in dem Land, das der Herr als Lebensgrund gibt.

Die Eltern sind Lebens- und Traditionsträger, deshalb sollen auch die arbeitsunfähigen, „lästigen“ (Groß-)Eltern nicht im Stich gelassen, sondern um- und versorgt werden. Sie sind die „Nächsten“, die Allernächsten jedes Menschen, zugleich Partner des Schöpfers in der besonderen Weise, dass sie ihre Kinder zur Welt bringen. Daher haben sie Anteil an Respekt und Hochschätzung, die dem Schöpfer zukommen. „Hat eine Witwe Kinder oder Enkel, sollen diese lernen, ihren Angehörigen Ehrfurcht zu erweisen und dankbar für ihre Mutter oder Großmutter zu sorgen; denn das gefällt Gott“ (1 Tim 5,4).

 

Der Vater Josefs und die Eltern Marias

 

Stief-Großvater Jesu war Jakob, der Vater Josefs. Nur die Kindheitsgeschichten bei Matthäus und Lukas sprechen von den Eltern Jesu, Maria und Josef. Mehr nicht. Wenn aber Gottes Sohn schon hineingeboren wird in eine menschliche Familie, muss es auch mütterlicherseits Großeltern geben. Sie sind aber lediglich außerbiblisch bezeugt im „Protoevangelium des Jakobus“: Joachim und Anna.

Die einzige im Neuen Testament namentlich erwähnte Großmutter ist Lois mit ihrer Tochter Eunike, der Mutter des Timotheus. Paulus schreibt von ihrem bemerkenswerten Glauben, den sie an ihre Familie weitergegeben haben, der für die spirituelle Entwicklung des Sohnes und Enkels bedeutsam war. „Ich denke an deinen aufrichtigen Glauben, der schon in deiner Großmutter Lois und in deiner Mutter Eunike lebendig war und der nun, wie ich weiß, auch in dir lebt“ (2 Tim 1,5).

 

Auftrag der Weitergabe des Glaubens

 

Der Schluss liegt nahe, dass das überzeugende und begeisternde Glaubensleben von Großeltern und Eltern und dessen Vermittlung für die geistliche Entwicklung der Kinder ungeheuer wichtig ist. Zur Weitergabe der eigenen Glaubenserfahrungen ermuntert das Buch Deuteronomium (4,9) Eltern und Großeltern: „Vergiss nicht die Ereignisse, die du mit eigenen Augen gesehen, und die Worte, die du gehört hast. Lass sie dein ganzes Leben lang nicht aus dem Sinn! Präge sie deinen Kindern und Kindeskindern ein!“ Denn „die Huld des Herrn währt immer und ewig für alle, die ihn fürchten und ehren; sein Heil erfahren noch Kinder und Enkel“ (Ps 103,17). Vom generationenübergreifenden Gotteslob spricht Maria im Magnificat: „Von nun an werden mich seligpreisen alle Kindeskinder“ (Lk 1,48).

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